Kampf um Gaza im Juni 2007

Der Kampf um Gaza im Juni 2007 war eine Reihe von bürger­kriegs­ähn­lichen Gefechten zwischen Milizen der verfeindeten palästinen­sischen Bewegungen Hamas und Fatah sowie den von der Fatah kontrollierten Sicherheitskräften der Palästinen­sischen Autonomie­behörde. Die Auseinander­setzung konzentrierte sich auf die Zeit zwischen dem 12. und 15. Juni 2007. Im Verlauf der Kämpfe gewannen die Milizen der Hamas militärisch die Oberhand über den Gazastreifen, der zu den palästinensischen Autonomiegebieten gehört.

Der seit langem schwelende Konflikt zwischen den beiden Parteien wurde zu Beginn der Kampfhandlungen wie in der Vergangenheit von beiderseitigen Aufrufen zum sofortigen Waffenstillstand begleitet. Eine offizielle Anordnung zu den Kämpfen gab es weder von der einen noch von der anderen Seite. Erst im späteren Verlauf rief der palästinensische Präsident und Fatah-Chef Mahmud Abbas zum militärischen Widerstand auf. Die politische Führung der Hamas um Ismail Haniyya kommentierte die Übernahme des Gazastreifens durch seine Milizen während der kriegerischen Auseinandersetzungen nicht.

Viele Fatah-Kämpfer flohen im Verlauf der Kämpfe nach Ägypten oder in das mehrheitlich von der Fatah kontrollierte Westjordanland. Die Übernahme des Gazastreifens durch die Hamas wurde international überwiegend als Putsch interpretiert und verurteilt. Die Situation führte zur offiziellen Auflösung der ohnehin handlungsunfähigen Regierung der nationalen Einheit, bei der Hamas und Fatah eine Art große Koalition gebildet hatten.

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