Herzstillstand
Herzstillstand (englisch cardiac arrest) ist ein Begriff aus der Medizin für das nicht mehr oder nicht mehr ausreichend schlagende Herz. Zu unterscheiden sind dabei zwei Formen:
- Der spontane Herzstillstand (mit plötzlichem Zusammenbrechen der betroffenen Person) wird ausgelöst durch Kammerflimmern, Asystolie oder elektromechanische Entkoppelung (zum Beispiel durch einen Herzinfarkt oder Stromunfall), was einen Kreislaufstillstand bewirkt und zum Tode führt, wenn keine Herz-Lungen-Wiederbelebung (Reanimation, insbesondere die Herzdruckmassage) durchgeführt wird.
- Der künstlich herbeigeführte (induzierter oder pharmakologischer) Herzstillstand (Kardioplegie) wird im Rahmen einer Operation durch die Injektion von kardioplegischer Lösung (oder auch kardiopleger Lösung) in die Herzkranzgefäße ausgelöst. Er senkt den Sauerstoffbedarf des Herzmuskels von ca. 10 auf ca. 0,05 Milliliter pro 100 Gramm Herzgewebe pro Minute und erlaubt Operationen mit großer Präzision am nicht mehr schlagenden Herzen (z. B. Bypass-Operation). Kardioplegische Lösungen sind pharmakologisch unterschiedlich zusammengesetzt, enthalten in der Regel viel Kalium und Magnesium und werden eiskalt (ca. 4 °C) angewendet. Die Funktion des Kreislaufs wird während des künstlichen Herzstillstandes von einer Herz-Lungen-Maschine aufrechterhalten.
Klassifikation nach ICD-10 | |
---|---|
I46.0 | Herzstillstand mit erfolgreicher Wiederbelebung |
I46.1 | Plötzlicher Herztod, so beschrieben |
I46.9 | Herzstillstand, nicht näher bezeichnet |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.