Kastell Alauna
Alauna war ein römisches Hilfstruppenkastell nahe der Hafenstadt Maryport in der Unitary Authority Cumberland im Nordwesten Englands.
Kastell Maryport | |
---|---|
Alternativname | Alauna [Carvetiorvm], Alone, Alione |
Limes | Britannien |
Abschnitt | Hadrianswall (Küstenschutz Cumbria) |
Datierung (Belegung) | hadrianisch, bis ins 4. Jh. (?) |
Typ | * Kohortenkastell * Nachschubdepot * Flottenstation? |
Einheit | * Vexillationes (Bautrupps) der ** Legio II Augusta ** Legio XX Valeria Victrix * Cohors I Aelia Hispanorum * Cohors I Delmatarum * Cohors I Baetasiorum * Cohors III Nerviorum' * Classis Britannica (?) |
Größe | rund 2 ha |
Bauweise | * Holz-Erde-Kastell * Steinkastell |
Erhaltungszustand | nur noch wenig sichtbar |
Ort | Maryport |
Geographische Lage | 54° 43′ 12″ N, 3° 29′ 34,8″ W |
Vorhergehend | Kastell Bibra (nordöstlich) |
Anschließend | Kastell Magis (südwestlich) |
Rückwärtig | Kastell Derventio (östlich) |
Rekonstruktionszeichnung des Kastells und der Zivilsiedlung. |
---|
Link zum Bild |
Rekonstruktionszeichnung des 2013 in Maryport ausgegrabenen Gebäudes der Zivilsiedlung. |
---|
Hadrians Wall Trust, 2014 |
Link zum Bild |
Das Kastell und seine Zivilsiedlung waren für mehr als 300 Jahre ein wichtiger Bestandteil der Küstenverteidigung am Solway Firth an der nordwestlichen Grenze des Römischen Reiches. Diese bestand aus einer Reihe von Kastellen, Kleinkastellen und Wachtürmen und diente als westlicher Flankenschutz des Hadrianswalls. Das Kastell war vermutlich Hauptquartier sowie Nachschubhafen für die Garnisonen der Küstenkastelle und wohl auch Flottenstützpunkt. Die dortige römische Zivilsiedlung gilt als die größte, die bislang im Umfeld des Hadrianswalls entdeckt werden konnte.
Das Senhouse-Museum, untergebracht in einem 1885 von der Royal Navy errichteten Gebäude, verfügt über eine umfangreiche und international bedeutende Sammlung römischer Altäre und andere in Maryport oder seinem Umland geborgenen archäologischen Funde. Fünf dieser Altäre wurden von den jeweiligen Kastellkommandeuren gestiftet. Bei einigen von ihnen konnte man ihren Lebenslauf und Karriere teilweise rekonstruieren und ihre Stationen quer durch das römische Reich nachverfolgen.
Das Areal befindet sich heute in Privatbesitz, dennoch können seine Überreste von den umliegenden Straßen und Wegen aus betrachtet werden. Darüber hinaus kann man seine Besichtigung mit einem Besuch des Museums verbinden. Beim Museumsgebäude befindet sich eine – einem Limesturm nachempfundene – Aussichtsplattform, von wo man aus das gesamte Kastellareal überblicken kann.