Kastell Göd-Bócsaújtelep
Das Kastell Göd-Bócsaújtelep ist ein nie fertiggestelltes römisches Militärlager, das als besonders große spätantike Befestigung für die Überwachung des nordwestlichsten Grenzabschnitts am Limes Sarmatiae vorgesehen war. Gleichzeitig hätten die hier stationierten Einheiten den im Schutz dieses Limes lebenden, aber nur schwer zu kontrollierten und wankelmütigen Bündnispartner der sarmatischen Jazygen weiter an der Seite der Römer halten sollen. Mit Göd-Bócsaújtelep hätte das rund drei Kilometer westlich liegende, komplexe römische Grenzverteidigungssystem am pannonischen Donaulimes zudem einen vorgeschobenen Beobachtungsposten im östlichen Barbaricum besessen. Anhand dieser größtenteils noch unüberbauten Anlage lässt sich gut der im Stadium der Grundrißbestimmung steckengebliebene Entstehungsprozess eines spätrömischen Steinkastells nachvollziehen. Das Kastellareal liegt heute im Gemeindebereich von Bócsaújtelep, das zur nordungarischen Stadt Göd im Komitat Pest gehört.
Kastell Göd-Bócsaújtelep | |
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Limes | Pannonischer Limes; Sarmatischer Limes |
Abschnitt | 4 (Pannonischer Limes) |
Datierung (Belegung) | valentinianisch (Frigeridus dux) |
Typ | Kastell |
Einheit | nie belegt |
Größe | 400 × 290 m |
Bauweise | geplanter Steinbau |
Erhaltungszustand | größtenteils unüberbaut; im Gelände nicht sichtbar |
Ort | Göd |
Geographische Lage | 47° 40′ 58,7″ N, 19° 9′ 47,5″ O |
Höhe | 124 m |
Vorhergehend | Burgus Tahitótfalu-Balhavár (nordwestlich) |
Anschließend | Burgus Hatvan-Gombospuszta (östlich) Burgus Dunakeszi (südwestlich) Transaquincum (südlich) |