Kastell Szentendre

Das Kastell Szentendre, in der Antike zunächst als Ulcisia Castra (Wolfslager) gegründet und später in Castra Constantia umbenannt, war ein römisches Militärlager, das zur Kontrolle eines Donau­abschnitts des pannonischen Limes errichtet wurde. Der Strom bildete dort in weiten Abschnitten die römische Reichsgrenze. Die teilweise ergrabenen und zu besichtigenden Reste der einst von Hilfstruppen (Auxilia) belegten Garnison befinden sich unter dem Zentrum der Stadt Szentendre (deutsch St. Andrä) im ungarischen Komitat Pest, oberhalb des westlichen Ufers am Donau-Westarm. Szentendre wurde neben den spätantiken Umbaubefunden am Kastell und den Gräberfeldern auch durch seine mittelkaiserzeitlichen Steindenkmäler und die Villa Rustica im ethnographischen Freilichtmuseum bekannt.

Kastell Szentendre
Alternativname ungarisch: szentendrei erődből
a) Ulcisia Castra
b) Castra Constantia
Limes Pannonischer Limes
Abschnitt 4
Datierung (Belegung) domitianisch-trajanisch
bis frühes 5. Jahrhundert
Typ Kohortenkastell
Einheit a) bis 175 n. Chr.: unbekannt
b) 175 n. Chr.: Cohors I milliaria Aurelia Antonina Surorum, später umbenannt in Cohors milliaria nova Severiana (Antoniniana) Surorum equitata civium Romanorum
Größe 134 × 205 m
Bauweise a) Holz-Erde
b) Stein
Erhaltungszustand teilweise überbaut; die ergrabenen Reste sind für die Öffentlichkeit nicht zu besichtigen; stattdessen ist ein Lapidarium im südwestlichen Kastellbereich zugänglich
Ort Szentendre
Geographische Lage 47° 39′ 54″ N, 19° 4′ 22,8″ O
Höhe 115 m
Vorhergehend Burgus Szentendre-Hunka (nördlich)
Anschließend Burgus Szentendre-Dera (südlich) Burgus Szigetmonostor-Horány
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