Kleinkastell Weltenburg-Frauenberg
Kleinkastell Weltenburg-Frauenberg wird ein Fundplatz genannt, der am Frauenberg auf der Gemarkungsfläche des Klosters Weltenburg im Landkreis Kelheim, Bayern liegt. Die dort entdeckten Reste eines kleinen Baukomplexes befinden sich auf einem mächtigen Felssporn, der durch die darunter fließende, tief eingegrabene Donau gebildet wurde. Nach Aussage ihres Ausgräbers, dem Prähistoriker Konrad Spindler (1939–2005), wäre die kleine Anlage als römische Fortifikation dem spätantiken Donau-Iller-Rhein-Limes zuzurechnen. Der Prähistoriker Michael Maria Rind und der Mittelalterarchäologe Mathias Hensch stellten nach ihren Forschungen bis Ende 2008 die älteren Grabungsergebnisse zum Kastell in Frage und plädierten dafür, die ergrabenen Baustrukturen als Teil einer im frühen 11. Jahrhundert als Weltinopolis überlieferten Burg der Bischöfe von Regensburg anzusehen. So tauchte noch im 13. Jahrhundert ein Castrum auf dem Weltenburger Frauenberg in der schriftlichen Überlieferung auf.
Kleinkastell Weltenburg-Frauenberg | |
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Limes | ORL NN (RLK) |
Strecke (RLK) | Donau-Iller-Rhein-Limes |
Datierung (Belegung) | a) frühkaiserzeitlich (?) b) spätantik (?) |
Typ | Kleinkastell (?), Burgus (?) |
Erhaltungszustand | bis heute höchstwahrscheinlich unentdeckt; Standort wird lediglich gemutmaßt; die sichtbaren Baureste sind mittelalterlichen Ursprungs |
Ort | Kloster Weltenburg |
Geographische Lage | 48° 53′ 44,4″ N, 11° 49′ 22,3″ O |
Höhe | 407 m ü. NHN |
Vorhergehend | Kleinkastell Weltenburg-Galget (südlich) |
Anschließend | Burgus Untersaal (östlich) |
Rückwärtig | Burgus Thaldorf (südöstlich) |