Klosterburg Kastl
Die Klosterburg Kastl ist die zu großen Teil erhaltene Höhenburg und das spätere Kloster Kastl auf einer langgestreckten Dolomitkuppe über dem Lauterachtal hoch über Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach in Bayern. Sie ist unter der Aktennummer D-3-71-132-21 als Baudenkmal verzeichnet. „Archäologische Befunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit im Bereich der ehem. Benediktinerabtei Kastl“ werden zudem als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-3-6636-0070 geführt.
Klosterburg Kastl | ||
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Klosterburg Kastl, die den Jesuiten 1636 bis 1773 als Residenz diente | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Kastl | |
Entstehungszeit | Karolingerzeitlich | |
Burgentyp | Höhenburg, Spornlage | |
Erhaltungszustand | Teilweise erhalten | |
Geographische Lage | 49° 22′ N, 11° 41′ O | |
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Die Burganlage wurde vermutlich in karolingischer Zeit gegründet. 954 soll Markgraf Luitpold von Österreich die Burg Kastl als Lehen erhalten haben. Im selben Jahr besaß Luitpold den gesamten Heubischgau mit Kastl, Habsberg, Illschwang und Sulzbach. 1098 hatte die Burg drei Besitzer: Graf Berengar von Sulzbach, Friedrich I. von Habsberg-Kastl mit seinem Sohn Graf Otto von Habsberg-Kastl und Luitgard von Zähringen, Gattin von Markgraf Diepold II. von Vohburg. Zwischen 1098 und 1102 einigten sich die Besitzer, die Burg in ein Benediktinerkloster umzuwandeln. Am 12. Mai 1102 bestätigte Papst Paschalis II. die Gründung des Klosters.
Im 14. Jahrhundert wurde ein neuer Torturm erbaut. 1556 endete die Nutzung des bereits im Verfall begriffenen Klosters als Benediktinerabtei. Bis 1803 war die Anlage Sitz der Jesuitenresidenz Kastl. Von 1958 bis 2007 wurde sie als „Ungarisches Gymnasium“ genutzt. Im Anschluss daran wurde die Klosterburg saniert und umgebaut. Seit 2023 wird sie vom Freistaat Bayern als Hochschule für den öffentlichen Dienst für den Ausbildungsbereich "Polizei" genutzt.
Von der ursprünglichen Burganlage blieben nur in Gebäuden und im Bering verbaute Mauerreste erhalten.