Kollagen-Hydrolysat
Kollagen-Hydrolysat wird aus Kollagen gewonnen und ist rechtlich gesehen ein Lebensmittel. Eine spezielle Form von Kollagen-Hydrolysat findet häufig Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln. Kollagen ist ein extrazelluläres Strukturprotein, also ein Eiweiß, das für die Festigkeit und die Flexibilität des Bindegewebes verantwortlich ist. Es macht 25 % bis 30 % des Proteins von Tieren und Menschen aus.
Unter physiologischen Bedingungen ist Kollagen nicht löslich, kann jedoch durch Wärme, Basen oder schwache Säuren hydrolysiert werden. Wird ein derartig hydrolysiertes Kollagen gereinigt, konzentriert, sterilisiert, getrocknet und gemahlen, entsteht daraus Gelatine. Gelatine kann erhebliche Mengen Wasser binden, daher wird sie häufig bei Lebensmitteln und Arzneimitteln eingesetzt.
Im Gegensatz zur Gelatine handelt es sich bei Kollagen-Hydrolysat um enzymatisch hydrolysierte Kollagene, welche in Wasser löslich sind. Sie sind jedoch gut dispergierbar und emulsionsstabilisierend, weshalb sie in Haarkosmetika zur Verbesserung der Trocken- und Naßkämmbarkeit oder des Haarglanzes eingesetzt werden oder zur Verbesserung der Absorption von Färbemitteln auf Haaren und Wolltextilien. Weiterhin wird Kollagen-Hydrolysat in der Kosmetik bei topischen Pflegecremes verwendet, um die Feuchtigkeit länger in der Haut zu halten. Die größte Verwendung von Kollagen-Hydrolysat ist in Produkten, die einen hohen Proteingehalt aufweisen. Da anders als bei anderen Proteinen praktisch kein Allergenrisiko besteht und sich klare, nicht bittere Getränke damit herstellen lassen, sind sie in Proteinpulvern, -getränken oder auch -riegeln, weit verbreitet. Im Lebensmittelbereich werden sie eingesetzt, in der Fleischwarenindustrie sowie in der Süßwaren- und Getränkeindustrie, in der Pharmazie darüber hinaus vor allem als Tablettierungsmittel, Umhüllungsagens und Füllmittel. Kollagen-Hydrolysat wird auch in Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt, um eine verbesserte Nährstoffversorgung der Gelenke mit gut verwertbaren Kollagen-Peptiden sicherzustellen und so den Wiederaufbau von geschädigtem Knorpelgewebe zu ermöglichen.