Konstruktiver Realismus

Der Konstruktive Realismus (CR) ist eine von dem österreichischen Philosophen Friedrich Wallner entwickelte wissenschaftstheoretische Betrachtungsweise bzw. ein Denkgebäude.

Sein zentrales Anliegen ist die Einsicht in die Relationalität wissenschaftlicher Erkenntnisse und damit verbunden die Abkehr von der klassischen Auffassung, Wissenschaft könne zu verbindlichen Aussagen über die Wirklichkeit kommen. Stattdessen konstruiert Wissenschaft Realitäten, indem sie von ungeprüften und kulturell bedingten Vorannahmen ausgeht. Diese Realitäten stellen – fachspezifische – Mikrowelten dar, innerhalb derer der Wahrheitsbegriff als „lokale Wahrheit“ seine Berechtigung erhält und auch Verbindlichkeit gegeben ist.

"Die Grundeinsicht des Konstruktiven Realismus lautet, dass Erkenntnis nicht im Konstruieren von Modellen bzw. 'Mikrowelten' liegt, sondern im 'verfremdenden' Verstehen des Zusammenhangs von wissenschaftlichen Konstrukten und deren Voraussetzungen."

Die zentrale Methode zur Aufdeckung versteckter und nicht weiter hinterfragter Vorannahmen der jeweiligen Fachdisziplin ist die der Verfremdung.

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