Krönung böhmischer Könige
Die Krönung der böhmischen Könige war eine staatlich-religiöse Zeremonie, bei der der neue böhmische König in einer feierlichen Krönungsmesse vom Prager Erzbischof gekrönt wurde. In einer feierlichen Prozession, begleitet von Kanonenschüssen, Glockengeläut und Musik und unter der Huldigung der Bevölkerung zog der neue König aus der Prager Altstadt über den sogenannten Königsweg in den Veitsdom (Katedrála svatého Víta) auf die Prager Burg. Während der feierlichen Messe im Veitsdom wurde der König vom Prager Erzbischof mit dem Heiligen Öl gesalbt und empfing die Wenzelskrone (Svatováclavská koruna) und die anderen Krönungsinsignien. Gemeinsam mit dem König wurde dessen Ehefrau zur Königin gekrönt. Wenn der König erst nach seiner Krönung heiratete, wurde die Königin in einer eigenen Zeremonie gekrönt.
Die Krönung war die symbolische Bestätigung des neuen Königs und seiner Verbundenheit mit dem Land. Die feierliche Messe drückte aus, dass er dieses Amt von Gott verliehen bekam und vor Gott verantworten sollte. Der Ablauf der Krönungszeremonie wurde vom böhmischen König und Kaiser Karl IV. in der Krönungsordnung festgelegt.