Kraftwerk Zolling

Das Kraftwerk Zolling ist ein Kraftwerk der Onyx Kraftwerk Zolling GmbH & Co. KGaA in der oberbayerischen Gemeinde Zolling. Es ist nach dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Heinrich Leininger der Isar-Amperwerke AG benannt und wird deshalb auch als Leiningerwerk bzw. Kraftwerk Leininger (Abkürzung KWL) geführt. Es dient heute der Strom- und Wärmeerzeugung aus fossilen und erneuerbaren Brennstoffen.

Kraftwerk Zolling
Kraftwerk Zolling
Lage
Koordinaten 48° 27′ 18″ N, 11° 47′ 56″ O
Land Deutschland Deutschland
Bayern Bayern
Gewässer Amper
Daten
Typ Steinkohlekraftwerk, Gasturbinenkraftwerk, Biomassekraftwerk
Primärenergie Steinkohle
Gasturbinenanlage: Heizöl EL
Biomasseheizkraftwerk: Hackschnitzel aus Altholz
Leistung Block 1 • 40 MW
Block 2 • 50 MW
Block 3 • 75 MW
Block 4 • 100 MW
Block 5 • 501 MW
GTA • 2 × 25 MW
BMHKW • 21 MW
Eigentümer ONYX Power Group

BMHKW • Biomasseheizkraftwerk Zolling GmbH
Beteiligungen:
50 Prozent ONYX Kraftwerk Zolling GmbH
50 Prozent Fernwärmegesellschaft Freising GmbH

Betreiber ONYX Power Group
Projektbeginn 1955
Betriebsaufnahme Block 1 • 4. Oktober 1958
Block 2 • 1961
Block 3 • 1964
Block 4 • 1966
GTA • 1976
Block 5 • 1986
BMHKW • 2003
Stilllegung Block 1 • 1982
Block 2 • 1984
Block 3 • 1987
Block 4 • 1987
Feuerung Block I-IV • Schmelzkammerfeuerung
Block V • Kohlenstaubfeuerung
BMHKW • Wanderrostfeuerung
f2

In der Vergangenheit waren vier Steinkohleblöcke mit Schmelzkammerfeuerung in Betrieb, die Ende der 1980er Jahre in Folge der Havarie von Block 3 stillgelegt wurden.

1986 ging mit einer elektrischen Bruttoleistung von 450 Megawatt (MW) der Block 5 mit der damals neuartigen Rauchgasentschwefelungsanlage in Betrieb. Kurz nach der Inbetriebnahme wurde ein SCR-Katalysator nachgerüstet und 1987 in Betrieb genommen. Der Block 5 war damals eines der ersten Kohlekraftwerke in Deutschland, in dem ein Katalysator zur Stickoxidminderung zum Einsatz kommt. In Anerkennung des Engagements für den Umweltschutz verlieh das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen den Isar-Amperwerken im Juli 1988 die „Medaille für Verdienste um Schutz, Gestaltung und Vermittlung einer gesunden Umwelt“. Damit wurden vor allem die technische Gestaltung und der umweltfreundliche Betrieb des neuen Blocks im Kraftwerk Zolling gewürdigt.

Das Kraftwerk Zolling verfeuert heute im Schnitt 400.000 Tonnen Steinkohle pro Jahr, die vor der Verbrennung in den fünf Walzenschüsselmühlen zu Steinkohlestaub gemahlen wird. Per Eisenbahn wird die Steinkohle zum kraftwerkseigenen Bahnhof an der Bahnstrecke Langenbach–Enzelhausen angeliefert und auf den vier kraftwerkseigenen Kohlehalden zwischengelagert. Der Brennstoffverbrauch liegt bei Volllast bei etwa 147,5 t/h, abhängig vom aktuellen Heizwert der eingesetzten Steinkohle. Mit seinem 220 Meter hohen Kamin und 80 Meter hohen Kühlturm ist der Block 5 mit Umweltschutzeinrichtungen zur Entstickung, Entstaubung und Entschwefelung der Rauchgase ausgerüstet. Das für den Betrieb notwendige Kühlwasser wird dem für das Wasserkraftwerk Haag angelegten Amperkanal entnommen und nach der Nutzung im Kraftwerk rückgekühlt dem Fluss wieder zugeführt. Jährlich werden bis zu 35.000 Tonnen mechanisch entwässerter Klärschlamm mitverbrannt. Beim Betrieb der Kraftwerksblöcke wird Fernwärme ausgekoppelt und unter anderem die Stadt Freising und der Flughafen München versorgt.

Bei einem möglichen Zusammenbruch des Übertragungsnetzes kann der Block 5 über eine der zwei ebenfalls am Standort befindlichen Gasturbinen zum Anfahren mit Strom versorgt werden, wodurch die Anlage schwarzstartfähig ist.

Seit Ende 2003 liefert das Biomasseheizkraftwerk Strom und Fernwärme für rund 40.000 Haushalte in der Region Freising. Die Anlage ist darauf ausgelegt auch stark belastetes Altholz der Kategorie A IV, insbesondere Bahnschwellen, zu verwerten. Die Anlieferung des Brennmaterials erfolgt per LKW.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.