Landhaus Oppenheim

Das Landhaus Oppenheim ist ein 1907–1908 vom Architekten Alfred Messel erbautes Landhaus in der Villenkolonie Alsen im Berliner Ortsteil Wannsee. Auftraggeber waren Franz Oppenheim, Generaldirektor der Agfa, und seine zweite Ehefrau Margarete, eine bedeutende Kunstsammlerin. Die ursprüngliche Adresse lautete Große Seestraße 22, heute ist das Haus nach Neuparzellierung des Grundstücks und Überbauung des Gartens in den 1980er Jahren über die Straße Zum Heckeshorn erschlossen und trägt dort die Hausnummer 38. In den Sommermonaten diente es als Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens der Oppenheims und beherbergte ihre umfangreiche Kunstsammlung.

Nach dem Tod von Franz und Margarete Oppenheim verkauften die vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten in die Schweiz und nach Großbritannien emigrierten Erben das Anwesen 1940 zu einem Bruchteil seines realen Werts an das Reichssicherheitshauptamt. Unter dem Tarnnamen Institut für Altertumsforschung hatte bereits 1938 das Wannsee-Institut das Gebäude bezogen, das nun geheimdienstlichen Zwecken und der Kriegsvorbereitung in Osteuropa diente.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war das Haus zusammen mit weiteren benachbarten Villen Teil des Krankenhauses Wannsee bis zu dessen Auflösung 1971. Dem letzten verbliebenen der von Messel im Auftrag von privaten Kunstsammlern ausgeführten Häuser drohte anschließend der Abriss. Nach längerem Leerstand und Verfall wurde es 1982 saniert und 1983 unter Denkmalschutz gestellt. Von 1990 bis 2009 betrieb der Verein Tannenhof Berlin-Brandenburg das Landhaus als Drogentherapiezentrum. Seit einer erneuten denkmalgerechten Sanierung nutzt die Internationale Montessori-Schule das Gebäude.

Gelegentlich werden das Landhaus Oppenheim als Großer Messel und das bereits 1900/1901 von Messel für den Verleger Ferdinand Springer auf dem unmittelbar angrenzenden Grundstück erbaute Landhaus Springer als Kleiner Messel bezeichnet.

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