Lasker – Bauer, Amsterdam 1889
Lasker – Bauer, Amsterdam 1889 ist eine Schachpartie, die in einem internationalen Meisterturnier in Amsterdam in der ersten Runde am 26. August 1889 gespielt wurde. Sie ging in die Schachgeschichte ein, weil in ihr der spätere Weltmeister Emanuel Lasker durch ein spektakuläres doppeltes Läuferopfer in glänzendem Stile gewann. Lasker führte die weißen Steine, der österreichische Schachmeister Johann Hermann Bauer hatte Schwarz.
Dieses doppelte Läuferopfer wurde zuvor lediglich in einer inkorrekten Form von John Owen gegen Amos Burn in Liverpool 1884 (Burn-Owen, 1884) angewandt. Es ging nach Laskers Partie in den routinemäßigen Wissensschatz späterer Generationen ein. Im Laufe der Zeit kam es selbst auf höchstem Niveau gelegentlich zur Anwendung. Ein prominentes Opfer wurde Ex-Weltmeister Anatoli Karpow in seiner Partie gegen Judit Polgár in Hoogeveen 2003 (Polgar-Karpow, 2003). Karpow gab allerdings bereits nach dem ersten Opfer auf h7 auf und ließ sich das zweite auf g7 nebst Mattsetzung nicht mehr demonstrieren. Drei weitere prominente Beispiele finden sich in den Partien Nimzowitsch-Tarrasch, Sankt Petersburg 1914 (Nimzowitsch-Tarrasch, 1914), G. Kusmin-Sweschnikow, Moskau 1973 (Kusmin-Sweschnikow, 1973) und Miles-Browne, Luzern 1982 (Miles-Browne, 1982).