Le mariage de Figaro (Beaumarchais)
La folle journée ou Le mariage de Figaro (Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit) ist eine Komödie in fünf Akten von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais (1732–1799). Sie bildet den zweiten Teil seiner Figaro-Trilogie und diente als Vorlage zur Oper Le nozze di Figaro von Mozart und Da Ponte. Das Stück entstand vor der Französischen Revolution, als die Gesellschaftsordnung des Ancien Régime am Wanken war. Es illustriert den Konflikt zwischen dem Adel, der sich kraft seiner ererbten Privilegien über die bürgerliche Moral hinwegsetzte, und seinen unter dem Einfluss der Aufklärung selbstbewusster gewordenen Untergebenen. Der dem Dritten Stand (Bürgertum) entstammende Autor versetzte damit dem Zweiten Stand einen ähnlichen Schlag wie ein Jahrhundert zuvor Molière mit seinem Tartuffe dem Ersten Stand (Klerus). Le mariage de Figaro war laut Anton Bettelheim „ein Zeichen des sinkenden Ansehens des Königtums, eine (…) unerhörte Verhöhnung des Adels, der Zensur, des Stellenkaufes, einer unzuverlässigen, überlebten Justiz, eine Anklage aller despotischen Einschränkungen der persönlichen und Gedankenfreiheit“.
Daten | |
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Originaltitel: | La folle journée ou Le mariage de Figaro |
Gattung: | Komödie |
Originalsprache: | Französisch |
Autor: | Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais |
Uraufführung: | 27. April 1784 |
Ort der Uraufführung: | Théâtre de l’Odéon (Comédie-Française) |
Ort und Zeit der Handlung: | Schloss von Aguas-Frescas, Vergangenheit |
Regisseur der Uraufführung | Dazincourt (Joseph-Jean-Baptiste Albouy) |
Personen | |
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In seiner seit 1780 in der verpachteten Festung Kehl aufgebauten Druckerei druckte Beaumarchais 1785 für Paris und für Deutschland die beiden Ausgaben der Le mariage de Figaro.