Leipziger Beatdemo
Die Leipziger Beatdemo, auch Beatkrawalle oder Beataufstand genannt, fand am 31. Oktober 1965 in der Innenstadt von Leipzig statt. Sie war ein Ausdruck von Jugendemanzipation in der DDR, gerichtet gegen das staatliche Verbot von Beatmusik und zahlreichen Beatgruppen. Hauptanlass der Demonstration war das zehn Tage zuvor verhängte Verbot von 54 der 58 registrierten Leipziger Bands, darunter die populären Butlers. Die Demonstration wurde von Volkspolizei und Staatssicherheit gleich nach Beginn gewaltsam aufgelöst. Von 264 Festgenommenen wurden 97 bis zu sechs Wochen zum „beaufsichtigten Arbeitseinsatz“ im Braunkohletagebau Kitzscher und Regis-Breitingen eingesetzt. Diese größte nichtgenehmigte Demonstration der DDR seit dem 17. Juni 1953 blieb neben den Geschehnissen am 7. Oktober 1977 auf dem Berliner Alexanderplatz (468 Festnahmen) bis zum Herbst 1989 in dieser Form einmalig. Das Beatdemo hatte erhebliche Auswirkungen auf die Jugend- und Kulturpolitik der DDR-Führung und indirekt auf die Jugendkultur in der DDR.