Lessivierung
Lessivierung (von französisch lessiver ‚auslaugen, auswaschen‘, von lateinisch lixivus ‚ausgelaugt‘) Tonverlagerung ist ein bodenbildender Prozess. Sie ist in der Bodenkunde auch unter dem Begriff Tondurchschlämmung bekannt. Es handelt sich dabei um die Verlagerung von feinsten Tonmineralteilchen (< 0,002 mm) in tiefere Bodenhorizonte. Dort angekommen bilden sie auf den dortigen Oberflächen einen Belag in der Form von Toncutanen (Tonhäutchen).
Die Lessivierung findet sich vor allem in Böden aus Löß oder Geschiebemergel. Lessivierte Böden werden in der deutschen Bodensystematik in der Klasse der Lessivés in die Bodentypen Parabraunerde und Fahlerde unterschieden. In der World Reference Base for Soil Resources handelt es sich – je nach den heutigen Nährstoffgehalten und ihrer Kationenaustauschkapazität – um Luvisole, Alisole oder Acrisole bzw., bei einem zungenförmigen Eingreifen des in diesem Fall sehr hellen Tonauswaschungshorizontes in den Bt-Horizont, um Albeluvisole.