Linneit
Linneit, auch als Linnéit sowie unter den bergmännischen Bezeichnungen Kobaltkies und Kobaltnickelkies bekannt, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ mit der chemischen Zusammensetzung Co2+Co3+2S4, vereinfacht auch Co3S4, und damit chemisch gesehen Cobalt(II,III)-sulfid und das Schwefel-Analogon von Bornhardtit. Beide zählen allerdings strukturell gesehen zur Gruppe der Spinelle.
Linneit | |
---|---|
Linneit und Chalkopyrit aus der Grube Victoria bei Littfeld im Siegerland, NRW (Sichtfeld: 7,2 mm) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Symbol |
Lin |
Andere Namen |
|
Chemische Formel | Co2+Co3+2S4 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
II/C.01 II/D.01-020 2.DA.05 02.10.01.01 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol | hexakisoktaedrisch; 4/m32/m |
Raumgruppe | Fd3m (Nr. 227) |
Gitterparameter | a = 9,43 Å |
Formeleinheiten | Z = 8 |
Häufige Kristallflächen | {100}, {110}, {111}, selten auch {112}, {113}, {133} und {234} |
Zwillingsbildung | nach dem Spinellgesetz mit (111) als Zwillingsebene |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 4,5 bis 5,5 (VHN50 = 435 bis 558, durchschnittlich 492) |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 4,5 bis 4,8; berechnet: 4,85 |
Spaltbarkeit | unvollkommen nach {001} |
Bruch; Tenazität | uneben bis schwach muschelig |
Farbe | hellgrau bis stahlgrau; leicht anlaufend |
Strichfarbe | schwärzlichgrau |
Transparenz | undurchsichtig |
Glanz | Metallglanz |
Linneit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und entwickelt undurchsichtige Kristalle von meist wenigen Millimetern Größe und oktaedrischem Habitus, findet sich aber auch in Form körniger bis massiger Mineral-Aggregate. Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig (opak) und von hellgrauer bis stahlgrauer Farbe, hinterlässt jedoch auf der Strichtafel einen eher schwärzlichgrauen Strich. Die Kristallflächen frischer Mineralproben weisen einen metallischen Glanz auf. Nach einiger Zeit können diese aber matt oder buntfarbig anlaufen.