Locatio conductio
Die locatio conductio (lat. locare ‚hinstellen‘; conducere ‚mitnehmen‘) bezeichnet im römischen Recht einen Treu und Glauben (bona fides) unterliegenden synallagmatischen Konsensualvertrag, der nach modernem zivilrechtlichen Verständnis mehrere Vertragstypen erfasst, so den Miet-, Pacht-, Dienstleistungs- und Werkvertrag. Die Gegenleistung besteht in der Entrichtung des Entgelts (merces). Das geschuldete Entgelt wird in der bestimmten (certa) Höhe einer Geldsumme geschuldet.
Charakteristika des Vertrages sind: der locator, etwa Vermieter oder Verpächter einer Sache (locatio conductio rei), räumt dem Vertragspartner Nutzungs-, gegebenenfalls Fruchtziehungsrechte ein, der Dienstleister (locatio conductio operarum) stellt seine Arbeitskraft zur Verfügung und der Werkleister (locatio conductio operis) schuldet den Erfolg durch Erstellung eines Werks. Dabei handelt es sich um Dauer- beziehungsweise Zielschuldverhältnisse.