Märkische Dialekte

Die märkischen Dialekte, umgangssprachlich auch als märkisches Plattdeutsch bezeichnet, bilden eine Dialektgruppe des Ostniederdeutschen, die im Territorium des historischen Brandenburgs (z. T. über die Grenzen des modernen Bundeslandes hinaus) heimisch ist. In Berlin und südlich davon ist das Märkische stark vom Mitteldeutschen beeinflusst und ersetzt worden. Das historisch ebenfalls zum Niederdeutschen zählende Südmärkische hat im Laufe der Zeit ostmitteldeutsche Merkmale aufgenommen und gilt heute als mitteldeutscher, nicht mehr niederdeutscher Dialekt. Die in Brandenburg noch gesprochenen märkischen Dialekte sind Nordmärkisch und Mittelmärkisch.

Neben der Bezeichnung „Märkisch“ steht auch die Bezeichnung Brandenburgisch. Beide sind jedoch nicht deckungsgleich, weil erstere sprachhistorisch (diachron, definiert durch sprachliche Merkmale) und letztere geographisch (synchron, mit Bezug auf das historische Land und das heutige Bundesland) definiert ist. Man beachte, dass sich dieser semantische Unterschied seit Gründung des Bundeslandes Brandenburg (1990) verschärft hat. In der älteren Literatur wurden „Märkisch“ und „Brandenburgisch“ teilweise als austauschbar behandelt, was sich gelegentlich heute noch findet, aber missverständlich ist und heute vermieden werden sollte, da Brandenburg auch Heimat mitteldeutscher Mundarten ist, die nicht zum Märkischen gerechnet werden können. Das heutige Südbrandenburgische, aus dem die Umgangssprache des Berliner Umlandes entstanden ist, ist brandenburgisch (gemäß Schönfeld 1981, S. 154 f.), aber nicht märkisch (gemäß Bock & Langner 1989, S. 236 ff). Das Mittelpommersche im östlichen Vorpommern ist dagegen märkisch, wird jedoch meist nicht als brandenburgisch angesehen (so allerdings bei Schönfeld 1981).

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.