MIS-C
MIS-C für Multisystem Inflammatory Syndrome in Children (deutsch etwa: Multisystemisches Entzündungssyndrom bei Kindern) ist ein neuartiges Krankheitsbild, das in den Wochen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Eine andere Bezeichnung lautet PIMS für Paediatric inflammatory multisystem syndrome oder PMIS für Paediatric multisystem inflammatory syndrome. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) bezeichnet das Syndrom als Paediatric inflammatory multisystem syndrome temporally associated with SARS-CoV-2 infection (PIMS-TS).
Klassifikation nach ICD-10 | |
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U10.9 | Multisystemisches Entzündungssyndrom in Verbindung mit COVID-19, nicht näher bezeichnet |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Erkrankung ist Folge einer Überaktivierung des Immunsystems nach der SARS-CoV-2-Infektion, in seltenen Fällen aber auch nach COVID-19-Impfung. Sie zeigt daher Überschneidungen mit anderen sogenannten hyperinflammatorischen Erkrankungen bei Kindern, vor allem mit dem Kawasaki-Syndrom und dem toxischen Schocksyndrom.
Nachdem im April 2020 die American Academy of Pediatrics über erste Fälle berichtete, wurde Anfang Mai vom Royal College of Paediatrics and Child Health (RPCPH) auf MIS-C hingewiesen. Zu diesem Zeitpunkt waren mehr als hundert Kinder in New York mit MIS-C betroffen, wovon drei starben. In Europa wurde von 230 Fällen berichtet. In vielen Fällen tritt das Syndrom erst vier bis sechs Wochen nach einer Infektion auf.