March for Our Lives
Die Organisation March For Our Lives (kurz: MfOL, deutsch wörtlich Marsch für unsere Leben im Sinne von Demonstration, damit wir unsere Leben retten) ist eine Protestbewegung, die in relativ kurzer Zeit aus lokalen Initiativen in den USA zur weltweiten Massenbewegung angewachsen ist, die sich für wirksame Maßnahmen zur Kontrolle von Schusswaffen in privaten Händen einsetzt. Sie widersetzt sich damit auch dem Einfluss der Waffenlobbys auf politische Entscheidungen.
Ausgelöst wurden die Proteste durch das Schulmassaker von Parkland in Florida am 14. Februar 2018, bei dem im Zuge eines Amoklaufs von einem ehemaligen Schüler innerhalb von ca. sechs Minuten 17 Menschen erschossen wurden. Gemeinsam mit Never Again MSD – der von Schülern der Marjory Stoneman Douglas Highschool als Reaktion auf das Massaker an ihrer Schule gegründeten Organisation – wurden die Demonstrationen von Überlebenden dieses Verbrechens und den Angehörigen von Getöteten organisiert und angeführt. Vorausgegangen war bereits vor 2018 eine Reihe vergleichbarer Gewaltverbrechen mit zahlreichen Todesopfern an verschiedenen Orten der USA.
Ihren vorläufigen Höhepunkt hatte die Protestbewegung am 24. März 2018: An diesem Tag fanden zeitgleich über 700 Kundgebungen in allen 50 Bundesstaaten der USA statt, davon mit geschätzt 800.000 Teilnehmenden die größte in Washington, D.C. Slogans waren: „Schützt Kinder, nicht Waffen!“, „Nie wieder!“ (Never again), „Veränderung!“ (Change!) oder „Genug ist genug!“ (Enough is enough). Weltweit waren in über 40 Ländern und über 840 Orten Kundgebungen von March for Our Lives angekündigt. Für diese Solidaritätskundgebungen sei die in den USA übliche Reaktion auf Schulmassaker in Form von „Thoughts and Prayers“ („Wir sind mit unseren Gedanken und Gebeten bei Ihnen“) nicht mehr ausreichend.
In den USA selbst demonstrierten am 24. März 2018 insgesamt mehrere Millionen Menschen für schärfere Waffengesetze im Land: Sie fordern z. B. ein völliges Verbot von Schusswaffen mit militärischem Erscheinungsbild (sogenannten „Sturmgewehren“) in den Händen von Zivilisten und eine Heraufsetzung des Alters bei Waffenkäufen auf 21 Jahre. Die Demonstrationen richten sich damit vor allem gegen die Interessen, den Einfluss und die Rolle der US-Waffen-Lobby, insbesondere gegen die National Rifle Association (NRA), eine der größten von rund 15 unterschiedlichen nordamerikanischen Organisationen, welche die waffenrechtlichen Interessen privater Waffenbesitzer vertreten.
An die Mikrofone auf den Bühnen in den USA traten neben unterstützenden und solidarischen Künstlern in allererster Linie Überlebende und Zeugen von Schulmassakern oder anderer Schusswaffengewaltakten (Gunviolence); Größen des amerikanischen Show- und Filmgeschäfts wie Oprah Winfrey, George Clooney und seine Gattin Amal sowie Steven Spielberg halfen bei der Finanzierung der Organisation.