Markatal (Ertragsmaß)
Die Markatal (wörtlich: Gemarkungszahl) ist das landwirtschaftliche Ertragsmaß auf den Färöern.
Das Wort setzt sich aus färöisch mørk (Plural merkur, gemeingermanisch verwandt mit Mark) und tal (altgermanisch verwandt mit Zahl) zusammen. Beide Begriffe sind wie im Deutschen weiblich. Wörtlich bedeutet markatal also „Markenzahl“ oder besser „Gemarkungszahl“.
Ein mørk (mk.) als landwirtschaftliche Maßeinheit entspricht 16 gyllin (gl.) = 320 skinn (sk.). skinn ist eine alte färöische Maßeinheit, die fünf verschiedene Bedeutungen hat. Hier aber ist ein skinn 1/20 eines gyllin, was wiederum verwandt ist mit dem Wort Gallone.
Es handelt sich bei einer mørk im Zusammenhang mit der markatal nicht um ein Flächenmaß, sondern um eine Einheit, die bestimmt, wie viele Einwohner einer Siedlung von einer landwirtschaftlichen Fläche leben konnten. Je höher die markatal, desto höher die mögliche Einwohnerzahl einer Kommune. Für den einzelnen Bauern bedeutete das auch, dass mit seiner persönlichen Markatal bestimmte Rechte und Pflichten einhergingen.
Eine Ausnahme bildet hier die Inselmetropole Tórshavn, die unabhängig von ihrer markatal als Handels- und Verwaltungszentrum stets überproportional viele Einwohner hatte.
Insgesamt sind die Färöer mit ihren 1.399 km² heute in 2.368 unterschiedlich große Merkur eingeteilt. Historisch waren es 2.406 merkur, plus 12 gyllin und 5 skinn. Die Markatal der Färöer beträgt also ungefähr 2.400 mk.
Aus dieser Zahl ergibt sich, dass eine mørk etwa 0,6 km² entspricht. Das ist aber ein reiner Durchschnittswert mit erheblichen Abweichungen. Auf der Insel Koltur entspricht eine mørk 0,14 km², während es im Ort Norðtoftir 1,98 km² sind.