Färöer
Die Färöer [färöisch Føroyar [ ], dänisch Færøerne [], deutsch ‚die Schafsinseln‘), sind ein autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark und bestehen aus einer Gruppe von 18 Inseln im Nordatlantik zwischen Schottland, Norwegen und Island. Entdeckt und besiedelt wurden sie im Mittelalter. Heute sind mit Ausnahme der kleinsten Insel, Lítla Dímun, alle permanent bewohnt.
], umgangssprachlich auch Färöer-Inseln (Färöer | |||||
Føroyar (färöisch) Færøerne (dänisch) | |||||
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Amtssprache | Färöisch und Dänisch | ||||
Hauptstadt | Tórshavn (dänisch Thorshavn) | ||||
Staats- und Regierungsform | parlamentarische Monarchie mit Selbstverwaltung1 | ||||
Staatsoberhaupt | König Frederik X. (vertreten durch die Reichsombudsfrau Lene Moyell Johansen) | ||||
Regierungschef | Premierminister Aksel V. Johannesen (seit 2022) | ||||
Parlament(e) | Løgting | ||||
Fläche | 1.395,74 km² | ||||
Einwohnerzahl | 54.227 (Januar 2023) | ||||
Bevölkerungsdichte | 38,6 Einwohner pro km² | ||||
Bruttoinlandsprodukt | 9,699 Mrd. DKK (2003) | ||||
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner | 202.000 DKK (2003) | ||||
Währung | Färöische Krone2 | ||||
Unabhängigkeit | Autonomie seit 1948 | ||||
Nationalhymne | Tú alfagra land mítt | ||||
Zeitzone | UTC±0 UTC+1 Sommerzeit (März bis Oktober) | ||||
Kfz-Kennzeichen | FO3 | ||||
ISO 3166 | FO, FRO, 234 | ||||
Internet-TLD | .fo | ||||
Telefonvorwahl | +298 | ||||
Die über 54.000 Inselbewohner – die Färinger, auch Färöer genannt – betrachten sich mehrheitlich nicht als Dänen, sondern als eigenständiges Volk, das von den Wikingern auf den Färöern abstammt. Sie sprechen die färöische Sprache, die aus dem Altwestnordischen entstanden ist und mit dem Isländischen und dem Norwegischen verwandt ist.
Nach dem Vertrag von Fámjin aus dem Jahr 2005 bilden die Färinger, wie auch die Grönländer, eine „gleichberechtigte Nation“ innerhalb des Königreichs Dänemark. Ihre Inseln genießen bereits seit 1948 eine weitgehende Autonomie und haben mit dem Løgting eines der ältesten Parlamente der Welt. Es entsendet regelmäßig zwei Abgeordnete ins dänische Folketing und ist mit zwei Delegierten im Nordischen Rat vertreten.
Die Färöer sind anders als das Kernland Dänemark nicht Teil der Europäischen Union und gehören gemäß Art. 4 Abs. 1 des Zollkodex der Union nicht zum Zollgebiet der Union. Deswegen finden sämtliche Verträge über die EU bzw. ihre Arbeitsweise auf die Färöer keine Anwendung. Sie gehören der Paneuropa-Mittelmeer-Zone zur Harmonisierung von Ursprungsregeln von Waren an. Seit dem 1. November 2006 bilden die Färöer eine Wirtschaftsunion mit Island. Bereits seit 1985 arbeiten Island, Grönland und die Färöer im Westnordischen Rat zusammen.
Bis ins 19. Jahrhundert war Schafzucht der wichtigste Erwerbszweig und färöische Wolle das bedeutendste Exportgut. Heute dominiert auf den Färöern die Fischerei und die mit ihr verbundene Wirtschaft. Seit Mitte der 1990er Jahre wird in den Gewässern um die Inseln nach Erdöl gesucht; alle bisherigen Probebohrungen waren jedoch erfolglos. Der Wasserfall Múlafossur gilt als eine der größten Attraktionen der Färöer. Die Färinger veranstalten jedes Jahr das traditionelle Grindadráp, bei dem meistens 500 bis über 1000 Grindwale bzw. Delfine getötet werden. Dieser Brauch stößt international bei Tierschützern auf massive Kritik.