Grönland

Grönland (grönländisch Kalaallit Nunaat [kaˈlaːɬːit nuˈnaːt], dänisch Grønland [ˈɡ̊ʁɶnlanʔ]) ist ein politisch selbstverwalteter Bestandteil des Königreichs Dänemark. Der überwiegende Teil der Landesfläche besteht aus der größten Insel der Erde, gelegen im Nordatlantik bzw. Arktischen Ozean. Das Gebiet, das geografisch zu Nordamerika und geologisch zu dessen arktischer Teilregion gezählt wird, verfügt über die nördlichste Landfläche der Erde und ist nur spärlich besiedelt.

Grönland
Kalaallit Nunaat (grönländisch)
Grønland (dänisch)
Flagge Wappen
Amtssprache Grönländisch1
Hauptstadt Nuuk (früher dänisch Godthåb)
Staats- und Regierungsform parlamentarische Monarchie mit Selbstverwaltung (Selvstyre)
Staatsoberhaupt König Frederik X.
(vertreten durch die Reichsombudsfrau Julie Præst Wilche)
Regierungschef Regierungschef Múte B. Egede
Parlament(e) Inatsisartut
Fläche 2.166.086 km²
Einwohnerzahl   56.609 (1. Januar 2023)
Bevölkerungsdichte 0,026 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung +0,42 % (2013–2023)
Währung Dänische Krone (DKK)
National­hymne Nunarput utoqqarsuanngoravit
Nuna asiilasooq
(beide inoffiziell)
Nationalfeiertag 21. Juni
Zeitzone UTC−4 (Pituffik Space Base)
UTC−2 (Standardzeit)
UTC−1 (Ittoqqortoormiit)
UTC±0 (Danmarkshavn)
Siehe Zeit in Grönland
Kfz-Kennzeichen KN
ISO 3166 GL, GRL, 304
Internet-TLD .gl
Telefonvorwahl +299
1 
Rechtlich berücksichtigte Verkehrssprache ist Dänisch
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Die gesamte Bevölkerung lebt an der Küste, vor allem im Westen des Landes. Grönland war in vorkolonialer Zeit von Inuit bewohnt, bevor es ab 1721 von Dänemark-Norwegen kolonisiert wurde und 1814 an Dänemark fiel. Es wird heute hauptsächlich von Kalaallit, die gemischter inuitisch-skandinavischer Abstammung sind, bewohnt.

Nachdem das Land über zwei Jahrhunderte lang eine abgeschottete Kolonie war, die hauptsächlich dazu diente, Europa mit tierischen Ölen zu versorgen, bildete sich seit Ende des 19. Jahrhunderts ein grönländisches Nationalbewusstsein und ließ seit dem Zweiten Weltkrieg den Wunsch nach Selbstbestimmung wachsen. Daraufhin wurde Grönland 1953 „dekolonisiert“ und in das Königreich Dänemark eingegliedert, woraufhin umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen ergriffen wurden, die zu einer Umwälzung der bis dahin traditionell lebenden Gesellschaft führte.

Daraus resultierten soziale Probleme, die bis heute den grönländischen Diskurs prägen und unter anderem den Wunsch nach mehr Autonomie wachsen ließen. Daraufhin erhielt Grönland 1979 Autonomie, die 2009 ausgeweitet wurde. Seither herrscht in der Öffentlichkeit und Politik eine Debatte über die vollständige Unabhängigkeit vor.

Als autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark hat Grönland eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament und ist in den meisten Bereichen politisch von Dänemark unabhängig. Die vollständige Unabhängigkeit wird jedoch derzeit mehrheitlich als unrealistisch aufgefasst, da Grönland wirtschaftlich nahezu vollständig von der Fischerei lebt und mit seiner geringen, aber stark verteilten Bevölkerung und dem daraus resultierenden Defizit zwischen staatlichen Einnahmen und Ausgaben finanziell von dänischen Subventionen abhängig ist.

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