Martina (Graugans)

Martina (* 1935 in Altenberg bei Wien; Todestag und -ort unbekannt) war die erste Graugans (Anser anser), die unter der Obhut des österreichischen Zoologen und Ethologen Konrad Lorenz erbrütet und auf ihn geprägt wurde. In zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die Lorenz zwischen 1939 und 1988 veröffentlichte, nahm er Bezug auf dieses Tier. Die Zeit schrieb 2014, eine Kurzgeschichte aus dem Jahr 1949 über „Das Gänsekind Martina“ sei „der prägende Aufsatz von Konrad Lorenz über die Prägung“ gewesen, und Der Standard hatte bereits 2011 angemerkt, Martina sei durch diese in zahlreiche Sprachen übersetzte Kurzgeschichte „unsterblich und weltberühmt“ geworden. In einem Artikel über die Verleihung des Medizin-Nobelpreises an Konrad Lorenz im Jahr 1973 schrieb Der Spiegel unter der Überschrift Gans groß gefeiert: „Die Geschichte von Konrad Lorenz und seiner Graugans Martina ist allgemein bekannt.“ Tatsächlich legte Martina den Grundstein für die Nobelpreisverleihung, denn in der Begründung des Nobelkomitees hieß es, Lorenz erhalte die Auszeichnung, weil er in den 1930er-Jahren aufgezeigt habe, „dass Vögel, die ohne Anwesenheit ihrer Eltern in einem Brutapparat schlüpfen, demjenigen folgen, was sie als Erstes zu Gesicht bekommen. Zum Beispiel können sie auf einen Menschen fixiert werden.“

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.