Masurischer Kanal
Der Masurische Kanal (russisch Канал Мазурский, Kanal Masurski, polnisch Kanał Mazurski) ist eine 50,4 km lange, nicht fertiggestellte künstliche Wasserstraße, die in Ostpreußen eine schiffbare Verbindung zwischen der Masurischen Seenplatte und der Ostsee bei Königsberg (heute Kaliningrad, russ. Калининград) herstellen sollte.
Masurischer Kanal | |
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Verlauf des Masurischen Kanals | |
Lage | Russland: Oblast Kaliningrad Polen: Woiwodschaft Ermland-Masuren |
Länge | 50,4 km |
Erbaut | 1911 bis 1914 1918 bis 1922 1934 bis 1942 |
Klasse | Finowmaß |
Beginn | Abzweig in die Alle (Лава, Lawa) |
Ende | Abzweig aus dem Mamry (Mauersee) |
Abstiegsbauwerke | 10 Schleusen |
Kilometrierung | ab Allenburg (Дру́жба, Druschba) bis zum Mauersee km 0 bis km 50,4 |
Talfahrt | Richtung Nordwesten |
Der Kanal wurde nicht fertiggestellt. | |
Der Masurische Kanal unterhalb der Schleuse Sandhof (polnisch Śluza Piaski), 2010 |
Die umfangreichen Bauarbeiten fanden mit mehreren Unterbrechungen zwischen 1911 und 1942 statt, blieben aufgrund des Zweiten Weltkrieges und seiner Folgen jedoch unvollendet. Bei Baustopp waren etwa 90 % der Erdarbeiten abgeschlossen. Die Schleusen, die einen Höhenunterschied von 111,4 Metern überwinden, waren durchschnittlich zu 70 % fertiggestellt. Der Kanal war bereits geflutet, als die Wehrmacht 1944 mit einer Ausnahme alle Straßen- und Eisenbahnbrücken des Kanals sprengte.
Nachdem Ostpreußen 1946 entsprechend dem Potsdamer Abkommen geteilt wurde, liegt der 29,97 km lange nördliche Teil des Kanals in der russischen Oblast Kaliningrad. Der 20,43 km lange südliche Teil befindet sich nunmehr auf polnischem Gebiet (Woiwodschaft Ermland-Masuren). In Polen befindet sich die einzige fertiggestellte Schleuse des Masurischen Kanals. Sie regelt den Wasserstand des Jezioro Rydzówka (dt. Rehsauer See), der teilweise über den nicht schiffbaren und inzwischen stark verlandeten Masurischen Kanal abfließt.