Mešedi

Mešedi, auch Meschedi (Sumerographische Schreibweise ME.ŠE.DI), ist die aus der Akkadischen Sprache stammende hethitische Bezeichnung für die Leibgarde des Großkönigs in den hethitischen Herrscherresidenzen. Der Begriff ist bekannt aus den in Boğazköy (Ḫattuša) gefundenen Keilschrifttafeln, bekannt als Boğazköy-Texte.

Die Mešedi-Leute hatten offenbar einen relativ hohen Rang, da sie zur nächsten Umgebung des Herrschers gehörten. Neben den einfachen MEŠEDI gab es den UGULA X MEŠEDI, den Aufseher über zehn Mešedi-Leute, sowie den GAL MEŠEDI, den Kommandanten der Garde. Die höchste in Texten erwähnte Zahl an Mešedi-Leuten ist zwölf, es ist aber wahrscheinlich, dass es mehr gab. Das Amt des GAL MEŠEDI muss einen sehr hohen Rang gehabt haben, es ist bekannt, dass es oft mit Prinzen besetzt wurde. So war beispielsweise Zida, ein Bruder oder Sohn des Šuppiluliuma I. ein GAL MEŠEDI, ebenso wurde Ḫattušili III., als sein Bruder Muwatalli II. Großkönig wurde, zum GAL MEŠEDI ernannt. Bei Fest- und Opferritualen hatte er die Funktion eines Zeremonienmeisters und war damit allen anderen Beamten der königlichen Umgebung übergeordnet. Die einfachen Mešedi-Leute waren vor allem für die Begleitung beziehungsweise den Schutz des Königs zuständig, sie standen ihm zur Seite oder gegenüber und gingen ihm bei Fahrten voraus oder folgten ihm.

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