Medien in Russland
Medien in Russland (russisch Средства массовой информации Sredstwa massowoj informazij, abgekürzt СМИ) umfassen Kommunikationsmedien wie Zeitungen, Radio, Fernsehen und Internet. Sie stehen zunehmend unter Vorgaben der russischen Regierung und gelten mittlerweile als gleichgeschaltet. Verbreitet wird viel Propaganda im Rahmen eines Informationskrieges, der wiederum Teil der hybriden Kriegsführung gegen „den Westen“ ist. Die Pressefreiheit ist trotz Garantie durch die Verfassung eingeschränkt.
Die derzeit größten Unternehmen auf dem russischen Medienmarkt sind die staatlichen Medienholdings WGTRK respektive Rossija Sewodnja und die Gazprom-Media, eine Tochterfirma des sich mehrheitlich in Staatsbesitz befindenden Konzerns Gazprom. Nicht-staatliche Medien erreichen schon 2015 nicht mehr als zehn bis 15 Prozent der russischen Bevölkerung, welche sich zu 90 Prozent im Fernsehen informiert. Durch das 2012 eingeführte „Gesetz über „ausländische Agenten“ in Russland“ verloren seither unabhängige Medien ihre wirtschaftliche Grundlage, da durch die unklare Gesetzeslage ein Inserent in einem solchen Medium ebenfalls als ausländischer Agent registriert werden kann.
Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine Ende Februar 2022 führte der Staat eine faktische Kriegszensur ein. Nachdem bereits zahlreiche unabhängige Medien ihre Tätigkeit eingestellt hatten, setzte zuletzt die bedeutendste unabhängige Zeitung Nowaja gaseta ihr Erscheinen am 28. März 2022 aus Sorge um ihre Lizenz vorerst aus, im Januar 2023 wurde die Internetzeitung Meduza als unerwünschte Organisation eingestuft.