Molyneux-Problem

Das Molyneux-Problem ist ein von William Molyneux erstmals 1688 aufgezeigtes philosophisches Problem, das die Entstehung der menschlichen Erkenntnis und der Begriffsbildung anhand der Blindheit thematisiert.

Es lautet vereinfacht wie folgt: Angenommen, ein von Geburt an blinder Mensch erhielte die Fähigkeit zu sehen, wäre er dann in der Lage, Würfel und Kugeln durch das bloße Betrachten voneinander zu unterscheiden, wenn davon auszugehen ist, dass er Würfel und Kugel bereits durch seinen Tastsinn unterscheiden konnte?

Die Versuche der philosophischen Problemlösung haben in der Geschichte der Wahrnehmungstheorie zu einem bis heute viel beachteten Diskurs geführt. Nach Veröffentlichung des Problems im Jahre 1693 in John Lockes An Essay Concerning Humane Understanding wurde dieses Problem von vielen Philosophen und Gelehrten, wie zum Beispiel George Berkeley, Gottfried Wilhelm Leibniz, Voltaire, Denis Diderot, Julien Offray de La Mettrie, Hermann von Helmholtz und William James aufgegriffen, die teilweise der verneinenden Ansicht Lockes gefolgt sind.

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