Muhammad ibn ʿAbd al-Wahhāb
Muhammad ibn ʿAbd al-Wahhāb (arabisch محمد بن عبد الوهاب, DMG Muḥammad ibn ʿAbd al-Wahhāb, geboren 1702/3 in al-ʿUyaina im Nadschd; gestorben 20. Juli 1792) war ein islamischer Gelehrter hanbalitischer Lehrrichtung, der eine religiöse Lehre begründete, die streng an Koran und Sunna orientiert und auf die Verwirklichung des Tauhīd („Monotheismus“, „Ein-Gott-Glauben“) ausgerichtet ist. Diese Lehre gewinnt heute, vor allem von der Arabischen Halbinsel ausgehend, zunehmend Einfluss auf die gesamte islamische Welt. Auf seinen Namen geht der Begriff Wahhabismus zurück.
Die Lehren Ibn ʿAbd al-Wahhābs bilden die Grundlage für die totalitär-fundamentalistische Auslegung des Islams als Staatsreligion in Saudi-Arabien. Zahlreiche dschihadistische Organisationen wie der Islamische Staat führen ihre ideologischen Grundlagen ebenfalls auf Ibn ʿAbd al-Wahhāb zurück.