Nationalpark Šar Planina

Der Nationalpark Šar Planina (mazedonisch Национален парк Шар Планина Nacionalen Park Šar Planina) ist der jüngste Nationalparks in Nordmazedonien. Er wurde 2021 vom nordmazedonischen Parlament per Gesetz beschlossen. Der Park schützt Gebirgslandschaft südlich des Hauptkamms des Gebirgszugs Šar Planina (albanisch Sharr).

Nationalpark Šar Planina
Beim Titov Vrv
Lage: Nordmazedonien
Nächste Stadt: Tetovo
Fläche: 627,05 km²
Gründung: 2021
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Der Nationalpark hat eine Fläche von 627 Quadratkilometer. Er liegt ganz im Nordwesten des Landes und zieht sich entlang der Grenze zum Kosovo, hoch über der Ebene Polog mit den Städten Tetovo und Gostivar. Der höchste Punkt ist der Titov Vrv (2747 m).

Auf der Nordseite der Grenze respektive des Gebirges liegt im Kosovo der 1986 eröffnete Nationalpark Sharr. Südwestlich angrenzend sind weitere Gebiete geschützt, in Albanien der Naturpark Korab-Koritnik, in Nordmazedonien der Mavrovo-Nationalpark.

Der Nationalpark ist Teil des Grünen Bands Europa, den weitgehend naturnah belassenen Grenzstreifen zu den vormals kommunistischen Staaten. Hier finden viele bedrohte Tierarten ein Rückzugsgebiet und Wanderkorridore. Dazu gehört in der Šar Planina der extrem seltene Balkanluchs. Insgesamt soll es im Gebiet 2000 Pflanzenarten, 167 Schmetterlingsarten, 130 Vogelarten und 45 Säugetierarten geben, darunter Wölfe, Bären und Füchse.

Ein Viertel der Fläche des Parks ist strikt geschützt und für wissenschaftliche Untersuchungen, Herdenhaltung und Wanderungen auf Wegen vorbehalten. In rund der Hälfte des Parkes ist nur erlaubt, was nicht direkt die Natur schädigt. 22 % des Gebiets sind bewohnt, hier ist nachhaltiges Wirtschaften erlaubt. Neben einem Skigebiet, das in einer Übergangszone liegt, gibt es im Park rund 30 Dörfer mit 25.000 Einwohnern.

Die Ausarbeitung und Verabschiedung des Gesetzes dauerte 27 Jahre, während denen das Gebiet weiterhin Abholzung und Baumaßnahmen ausgesetzt war. Der Bau von kleineren Wasserkraftwerken ist jedoch noch immer möglich. Dank dem Druck von lokalen Initiativen aus der Bevölkerung bewegten sich die Behörden am Schluss doch noch, den Nationalpark umzusetzen. Das Projekt wurde vom United Nations Environment Program und EuroNatur unterstützt. Es ist das erste Gebiet, das von Nordmazedonien als Nationalpark ausgewiesen wurde – die bereits bestehenden Nationalparks des Landes existieren seit den 1940er und 1950er Jahren, als die Republik noch zu Jugoslawien gehörte.

Die Region erhofft sich eine Entwicklung des Tourismus durch den neuen Nationalpark. Mit vielen kleinen Seen und endlosen Möglichkeiten zum Wandern bietet der Nationalpark reichlich touristisches Potential.

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