Neurodegeneration mit Eisenablagerung im Gehirn
Die Neurodegeneration mit Eisenablagerung im Gehirn (NBIA, engl. Neurodegeneration with Brain Iron Accumulation) ist eine Gruppe von neurodegenerativen Erkrankungen, bei der sich insbesondere in den Basalganglien (Globus pallidus und Substantia nigra) aber auch in anderen Hirnarealen abnorm erhöhte Mengen an Eisen nachweisen lassen. Gleichzeitig treten vielfältige körperliche und geistige Beeinträchtigungen auf. Anfänglich wurde dieser Begriff synonym für das Hallervorden-Spatz-Syndrom (HSS) eingeführt, nach den Medizinern Julius Hallervorden und Hugo Spatz, die 1922 erstmals diese Erkrankung beschrieben. Mit der Zeit setzte sich jedoch die Erkenntnis durch, dass eine Reihe von Ursachen zur Anlagerung von Eisen führt. Daher ist das HSS nur eine Variante von NBIA und wird heute oft mit Pantothenatkinase-assoziierte Neurodegeneration (PKAN) gleichgesetzt. Es ist jedoch zu vermuten, dass unter den in der Literatur beschriebenen Patienten auch einige vorhanden waren, die von einer der diversen anderen Varianten von NBIA betroffen sind. Da Hallervorden und Spatz während ihrer Forschung von den Krankenmorden in der Zeit des Nationalsozialismus profitierten, wird die neue Bezeichnung bevorzugt.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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G23.0 | Hallervorden-Spatz-Syndrom |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |