Amerikanischer Spitzmull
Der Amerikanische Spitzmull (Neurotrichus gibbsii) ist eine Säugetierart aus der Familie der Maulwürfe (Talpidae). Sie kommt im westlichen Nordamerika vor, wo sie vom südwestlichen British Columbia in Kanada entlang der Pazifikküste bis in den mittleren Teil von Kalifornien in den Vereinigten Staaten verbreitet ist. Die Tiere bewohnen eine Vielzahl von Landschaften, die sowohl bewaldete Tieflande bis höhere Gebirgslagen einschließen. Bevorzugt werden Regionen mit mächtiger Humusdecke. Es handelt sich beim Amerikanischen Spitzmull um den kleinsten Vertreter der nordamerikanischen Maulwürfe. Er ähnelt äußerlich anderen Angehörigen der Familie, zeigt aber auch gewisse Ähnlichkeiten zu Spitzmäusen. Besondere Kennzeichen finden sich in seiner verhältnismäßig längeren Schnauze und dem längeren Schwanz. Seine Gliedmaßen weisen einen schlankeren Bau auf, wodurch die Tiere weniger gut an eine grabende Lebensweise angepasst sind. Das Fell ist dunkelgrau bis schwarz gefärbt.
Amerikanischer Spitzmull | ||||||||||||
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Amerikanischer Spitzmull (Neurotrichus gibbsii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Tribus | ||||||||||||
Neurotrichini | ||||||||||||
Hutterer, 2005 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Neurotrichus | ||||||||||||
Günther, 1880 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Neurotrichus gibbsii | ||||||||||||
(Baird, 1857) |
Die Lebensweise ist nur in Teilen gut erforscht. Der Amerikanische Spitzmull ist tag- und nachtaktiv mit relativ kurz wechselnden Aktivitäts- und Ruhephasen. Er legt Tunnel und Pfade an, die wenig tief in das Erdreich reichen oder durch Laubfallschichten verlaufen. Dabei entstehen keine Maulwurfshügel. Möglicherweise treten die Tiere in kleinen Gruppen auf. Die Nahrung besteht überwiegend aus Regenwürmern und Insekten zuzüglich einigem pflanzlichen Material. Ein Großteil der aktiven Zeit wird mit der Nahrungssuche verbracht. Die Fortpflanzungsphase ist ausgedehnt, werdende Muttertiere tragen bis zu vier Embryonen aus. Die Jungen werden in einem Nest aufgezogen.
Die wissenschaftliche Erstbeschreibung der Art erfolgte im Jahr 1857. Die heute gültige Gattungsbezeichnung wurde im Jahr 1880 eingeführt. Die genauen Verwandtschaftsverhältnisse des Amerikanischen Spitzmulls innerhalb der Maulwürfe waren lange Zeit ungeklärt. Genetische Untersuchungen sprechen für nähere Beziehungen zu den Japanischen Spitzmullen und zum Langschwanzmaulwurf. Innerhalb der Art werden drei Unterarten unterschieden. Fossilfunde liegen bisher nicht vor. Aus dem näheren Verwandtschaftsumfeld des Amerikanischen Spitzmulls sind jedoch Reste überliefert, die bis in das Untere Miozän zurückreichen. Sie stammen zum größten Teil aus Europa und Ostasien. Der Bestand der Art ist nicht gefährdet.