Niederländische Kolonien

Die Niederlande waren besonders im 17. Jahrhundert eine der bedeutendsten Kolonialmächte der Welt. Die Kolonialisierung hat mit den ersten Schiffexpeditionen der Voorcompagnien nach Ostindien im Jahr 1594 begonnen. Um 1650 erreichte das niederländische Handelsimperium seinen Höhepunkt, als etwa die Hälfte des Welthandels von den Niederländern (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen) umgeschlagen wurde. Diese Epoche wird auch das Goldene Zeitalter der Niederlande genannt. Die Niederlande behalten bis heute einige Inseln im Karibik.

Niederländisch-Indien erklärte sich 1945 als Republik Indonesien unabhängig. Nach einem Unabhängigkeitskrieg akzeptierten die Niederlande die Unabhängigkeit durch eine „Souveränitätsübergabe“ 1949. Im Jahr 1954 einigten sich Vertreter der Niederlande, Surinames sowie der Niederländischen Antillen auf das Statuut voor het Koninkrijk der Nederlanden. Es ergänzt noch heute die niederländische Verfassung und schreibt Regeln für die Zusammenarbeit vor. Seitdem wird nicht mehr von Kolonien gesprochen, sondern von überseeischen Reichsteilen (overzeese rijksdelen).

Die Niederlande verloren ihre kolonialen Ansprüche auf große Teile von Niederländisch-Guayana 1815 (Wiener Kongress) an das British Empire.

Nachdem Suriname, nach längeren Verhandlungen, im Jahr 1975 unabhängig wurde, gehörten noch die sechs Inseln der Niederländischen Antillen zum Königreich. Aus diesem Verband löste sich Aruba 1986. Es gab längere Überlegungen und Verhandlungen über eine größere Autonomie oder aber Unabhängigkeit für diese Inseln. Das Konstrukt Niederländische Antillen wurde schließlich aufgelöst. Seit 2010 besteht das Königreich aus den vier Ländern Niederlande, Aruba, Curaçao, Sint Maarten. Die übrigen drei Inseln Bonaire, Saba und Sint Eustatius sind seit 2010 Besondere Gemeinden der Niederlande, ohne einer niederländischen Provinz anzugehören. Sie werden auch BES-Inseln oder Karibische Niederlande genannt.

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