Niedertarifstrom
Niedertarifstrom bezeichnet verschiedene vergünstigte Tarifarten für elektrischen Strom. Zu unterscheiden ist im Haushaltsbereich zwischen Tag-, Nacht- und Heizstromtarifen (s. a. Variabler Tarif).
Um Niedertarifstrom zu nutzen, bedarf es entweder spezieller Stromzähler (s. a. intelligenter Stromzähler) sowie einer Einrichtung zur Umschaltung auf Normal- oder Hochtarif (HT) und Niedertarif (NT), die durch die sogenannte Rundsteuertechnik erreicht wird, oder eines separaten Stromzählers, der ebenfalls durch die vorgenannte Rundsteuertechnik geschaltet wird. Separate Stromzähler sind notwendig, wenn neben einphasiger Wechselspannung mit einer in Europa üblichen Nennspannung von 230 V auch Dreiphasenwechselstrom mit 400 V, beispielsweise für eine Elektrospeicherheizung, zur Anwendung kommt.
Die Energieversorgungsunternehmen vollziehen die Umschaltung über Zeitschaltuhren oder ferngesteuert mittels einer der Netzspannung aufmodulierten Frequenz bzw. über Langwellenfunk in Form der Funkrundsteuertechnik. Das Signal wird zu den Umschaltzeiten vom Versorgungsunternehmen an die Zähler gesendet. Allerdings kann das Signal bislang nur über eine begrenzte räumliche Entfernung versendet werden. Die Umschaltung über mehrere hundert Kilometer ist bisher nicht realisierbar, weshalb meist die örtlichen Grundversorger die Belieferung mit Nacht- bzw. Niedertarifstrom verwirklichen.