Ochsenhautbarren

Als Ochsenhautbarren (in zumeist älteren Publikationen auch Keftiu­barren; englisch Oxhide ingots) bezeichnet die Archäometallurgie eine für den weiträumigen Fernhandel während der ostmediterranen Spätbronzezeit (zwischen 1600 und 1000 v. Chr.) geschaffene Großbarrenform, die auch als vormonetäres Zahlungsmittel (Primitivgeld) galt und meist aus Rohkupfer, selten aus Bronze hergestellt wurde. Die Kupferbarren in der Umrissform gespannter Rinderhäute waren als Handelsgut weit verbreitet. Die antiken Barren bestehen aus fast reinem Kupfer und wiegen 20–40 kg, viele davon zwischen 29 und 30 kg, was zu Vermutungen führte, sie entsprächen einem damaligen ägäischen Talent. Daneben gibt es auch Ochsenhautbarren aus Zinn.

Während der Spätbronzezeit wurde im östlichen Mittelmeerraum vor allem auf dem an Kupfererzvorkommen reichen Zypern Kupfer gefördert und von dort in Kupferbarren in Form der sogenannten Ochsenhautbarren ausgeführt. Fragmente zyprischer Ochsenhautbarren aus der Zeit zwischen dem 16. und dem 11. Jahrhundert v. Chr. finden sich in weiten Teilen des Mittelmeerraums, bis nach Sardinien, auf dem Balkan und nördlich der Alpen. Über den ausgedehnten Mittelmeerhandel der Phönizier gelangte das Kupfer von der Kupferinsel Zypern zu den Ägyptern, die sowohl das Metall als auch die Geldform übernahmen.

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