Operation Restoring Hope
Unter der Bezeichnung Operation Restoring Hope (oder: Renewal of Hope, deutsch „Wiederherstellung der Hoffnung“ oder „Erneuerte Hoffnung“) wurde von einer Militärallianz unter Führung Saudi-Arabiens eine am 22. April 2015 begonnene zweite Phase der Militärintervention im Jemen verkündet. An der von den Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich und Großbritannien logistisch unterstützten Militäroffensive im Jemen, die seit dem 26. März 2015 geführt wird, beteiligen sich im Rahmen der von Saudi-Arabien geführten Militärallianz auch Ägypten, Bahrain, Katar, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Marokko, Sudan und seit Mai 2015 Senegal.
Nach den vierwöchigen Luftangriffen der von der Militärallianz Operation Decisive Storm genannten ersten Phase hatten die Rebellen kaum Territorium eingebüßt und kontrollierten weiterhin die Hauptstadt Sanaa und weite Landesteile, während dschihadistische Gruppen und mit ihnen verbündete Stammeskämpfer von der saudisch-geführten Militäroffensive profitiert hatten und einen mehrere hundert Kilometer langen Küstenstreifen am Golf von Aden kontrollierten. Der von jemenitischen Rebellen de facto entmachtete Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi, für dessen Wiedereinsetzung die Militärallianz nach eigener Darstellung die Offensive durchführte, befand sich weiterhin im Exil in Saudi-Arabien. Die Weltgesundheitsorganisation warnte vor dem unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch des Gesundheitssystems im Jemen. Als verantwortlich für das Anwachsen der humanitären Katastrophe im Jemen wird neben den Bombardierungen und Kämpfen während der Operation Decisive Storm insbesondere die Seeblockade des Jemen angesehen, die von Seiten der saudi-arabisch angeführten Militärallianz beibehalten wird.
Dessen ungeachtet hatte die saudisch-geführte Militärallianz am 21. April 2015 die Einstellung der Luftangriffe und die Beendigung der Operation Decisive Storm für die Nacht auf den 22. April als politische Phase der Militärintervention verkündet und angegeben, die militärischen Ziele der saudisch geführten Militärallianz seien erreicht worden, die militärischen Ressourcen der Rebellen seien zerstört worden und eine von den Rebellen ausgehende Gefahr für die Zivilisten, Saudi-Arabien und seine Nachbarstaaten sei erfolgreich abgewendet worden. Als Ziel der zweiten Phase wurde angegeben, Evakuierungen sollten abgesichert, weitere Huthi-Vorstöße verhindert und Zivilisten geschützt werden.
Mit Beginn der Operation Restoring Hope wurden die Luftangriffe unter Beibehaltung der Seeblockade des Jemen fortgeführt. Der UN-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten im Jemen verurteilte die Luftangriffe der von Saudi-Arabien geführten Militärallianz im Jemen als Verstoß gegen das internationale humanitäre Völkerrecht und prangerte ausdrücklich die Erklärung der Provinz Saʿda zum „militärischen Ziel“ an.
Mitte Juni 2015 von den UN vermittelte Friedensgespräche zwischen jemenitischen Kriegsparteien in Genf endeten ohne Einigung auf einen Waffenstillstand.
In einer für Mitte Juli 2015 von den UN vermittelte Waffenruhe, die jedoch kaum eingehalten wurde, eroberten regierungstreue Milizionäre mit Unterstützung von Kampfflugzeugen und Schiffen der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition Teile von Aden von den Huthi-Rebellen zurück, worauf – erstmals seit einem Vierteljahr – mehrere Minister der ins saudi-arabische Exil geflohenen Regierung Hadi nach Angaben der Exilregierung nach Aden zurückgekehrt sein sollen.