Sudan

Die Republik Sudan ([zu’daːn], auch [’zuːdan], englisch Republic of the Sudan, arabisch جمهورية السودان, DMG Ǧumhūriyyat as-Sūdān) ist ein Staat in Nordost-Afrika mit Zugang zum Roten Meer. Er grenzt im Norden an Ägypten, im Osten an Eritrea, im Südosten an Äthiopien, im Süden an den Südsudan, im Südwesten an die Zentralafrikanische Republik, im Westen an den Tschad und im Nordwesten an Libyen. Mit einer Fläche von mehr als 1,8 Millionen Quadratkilometern ist das Land etwa fünfmal so groß wie Deutschland und drittgrößter Flächenstaat des afrikanischen Kontinents. Aufgrund von regionalen Separatistenbewegungen und regelmäßigen Militärputschen ist der Sudan heute als zusammengehöriges, souveränes Staatsgebilde allerdings nicht mehr existent.

Republik Sudan
Republic of the Sudan (englisch)
جمهورية السودان (arabisch)

Dschumhūriyyat as-Sūdān (arabisch)
Flagge Emblem
Wahlspruch: النصر لنا
an-naṣr lanā
(arabisch für „Der Sieg ist unser“)
Lage des Sudan
Amtssprache Arabisch und Englisch
Hauptstadt Khartum
Staats- und Regierungsform Bundesrepublik unter der Herrschaft einer Militärjunta
Staatsoberhaupt Souveräner Rat
unter Führung von
General Abdel Fattah Burhan
Regierungschef Premierminister Osman Hussein (provisorisch)
Parlament(e) Nationalversammlung und Staatsrat
Fläche 1.861.484 km²
Einwohnerzahl 46,9 Millionen (32.) (2022; Schätzung)
Bevölkerungsdichte 23 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung + 2,4 % (Schätzung für das Jahr 2021)
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2022
  • 34 Milliarden USD (101.)
  • 204 Milliarden USD (70.)
  • 723 USD (181.)
  • 4.366 USD (157.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,508 (172.) (2021)
Währung Sudanesisches Pfund (SDG)
Vorgängergebilde Anglo-Ägyptischer Sudan
Unabhängigkeit 1. Januar 1956 (ehemals britisch-ägyptisches Kondominium)
National­hymne Nahnu dschund Allah dschund al-watan
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen SUD
ISO 3166 SD, SDN, 729
Internet-TLD .sd
Telefonvorwahl +249
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Die Republik Sudan ist seit dem 1. Januar 1956 unabhängig von der bisherigen Kolonialmacht Vereinigtes Königreich (Anglo-Ägyptischer Sudan). Im Jahr 1989 kam Umar al-Baschir durch einen Militärputsch an die Macht und regierte das Land fortan als Präsident mit repressiven Mitteln. Durch seine autoritäre Regierung kam es regelmäßig zu schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte. Im Jahr 2019 wurde al-Baschir nach 30-jähriger Amtszeit nach einem weiteren Militärputsch verhaftet und abgesetzt. Militärführung und zivile Opposition einigten sich im selben Jahr auf eine Übergangsregierung, die das Land innerhalb von fünf Jahren demokratisieren sollte. Stattdessen brach nach mehreren Militärputschen ein Bürgerkrieg in Sudan aus, in dessen Verlauf der Sudan kollabierte und die Hauptstadt Khartum weitgehend zerstört und entvölkert wurde. Zuvor hatte dort über ein Fünftel der etwa 45 Millionen Einwohnern Sudans gelebt.

Seit dem Referendum von 2011 ist der Südsudan vom Sudan unabhängig. Bis zur Unabhängigkeit des Südsudan war der Sudan der größte afrikanische Flächenstaat.

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