Opferthese

Die Opferthese war ein nach dem Zweiten Weltkrieg weit verbreitetes Argumentationsmuster in Österreich über die Zeit vor dem „Anschluss“ (Verbot der NSDAP, NS-Putschversuch 1934, NS-Anschläge in Österreich, „Tausend-Mark-Sperre“ etc.) bzw. die Rolle Österreichs in der Zeit des Nationalsozialismus. Nach der Opferthese war der Staat Österreich das erste Opfer der nationalsozialistischen Aggressionspolitik. Als Synonym für Opferthese wird (in Anlehnung an Begriffe wie Habsburgermythos, Kaisermythos oder Gründungsmythos) auch Opfermythos gebraucht. Die Opferthese wird – da sie im kollektiven Gedächtnis die Verleugnung und das Verdrängen der österreichischen Mittäterschaft an den Untaten der Nationalsozialisten bewirkte – auch als „Lebenslüge“ der Zweiten Republik bezeichnet.

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