Orthoherpesviridae

Die Familie Orthoherpesviridae (früher Herpesviridae) umfasst behüllte Viren mit einer doppelsträngigen, linearen DNA als Genom. Die Vertreter der Orthoherpesviridae zählen bezüglich ihres Genoms und ihrer Morphologie zu den größten und komplexesten Viren. Die derzeit etwa 170 Virusspezies wurden bei sehr vielen Wirbeltieren entdeckt, darunter Säugetiere, Vögel, Reptilien und Fische sowie wenige Wirbellose. Die Herpesviren sind in der Regel streng wirtsspezifisch und können unterschiedliche Erkrankungen hervorrufen, bei denen sich die Viren in Lymphozyten, Nervenzellen oder epidermalen Zellen vermehren. Ein besonderes Merkmal der Orthoherpesviridae ist ihre Fähigkeit zur Persistenz, d. h., sie verbleiben nach einer Erstinfektion lebenslang im Wirt, auch ohne Anzeichen einer Erkrankung hervorrufen zu müssen. Der Name der Virusfamilie leitet sich von gr. ἕρπειν (herpein) für „kriechen“ ab, was auf die kriechende Ausbreitung der Hautläsionen bei einer Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus hindeutet, dem bekanntesten Vertreter der Familie.

Orthoherpesviridae

Varizella-Zoster-Virus im TEM

Systematik
Klassifikation: Viren
Realm: Duplodnaviria
Reich: Heunggongvirae
Phylum: Peploviricota
Klasse: Herviviricetes
Ordnung: Herpesvirales
Familie: Orthoherpesviridae
Taxonomische Merkmale
Genom: dsDNA linear
Baltimore: Gruppe 1
Symmetrie: ikosaedrisch
Hülle: vorhanden
Wissenschaftlicher Name
Orthoherpesviridae
Links
NCBI Taxonomy: 3044472 (neu),
10292 (Herpesviridae)
ViralZone (Expasy, SIB): 176
ICTV Taxon History: 201901393
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