Oxo-abbaubarer Kunststoff
Oxo-abbaubare Kunststoffe (englisch oxo-degradable plastics) sind Kunststoffe, die die gewünschte Eigenschaft aufweisen, dass sie nach ihrer Nutzung schnell fragmentieren. Erreicht wird dies, indem konventionellen Polymeren, wie beispielsweise Polyethylen, Metallionen – Cobalt, Mangan, Eisen usw. – beigefügt werden. Bei Anwesenheit von UV-Licht bzw. Wärme sowie Sauerstoff werden die Oxidation und der Kettenabbau, also der Fragmentierungsprozess, ausgelöst. Dies führt zu einer Bildung von kleinen – mit bloßem Auge nicht erkennbaren – Fragmenten, die anders als oft behauptet kaum mehr weiter abgebaut werden. Je nach Umweltbedingung kann auch schon die Fragmentierung sehr langsam erfolgen. So waren nach einer Exposition in 60 cm Tiefe des Hafens von Plymouth während 40 Wochen weniger als 2 Prozent des Probenmaterials zersetzt.
Der „Oxo-Abbau“ ist nicht zu verwechseln mit der biologischen Abbaubarkeit. Ein fragmentierbarer Kunststoff ist ein Kunststoff, der zwar abbaubar ist, aber nicht gemäß den geltenden Normen zur organischen Verwertung oder biologischen Abbaubarkeit von Kunststoffen und Verpackungen vollständig von Mikroorganismen zersetzt werden kann bzw. kompostierbar oder biologisch abbaubar ist.