Parlamentswahlen in Mosambik 1994

Die Parlamentswahlen in Mosambik 1994 fanden vom 27. bis 29. Oktober 1994 in Mosambik statt und markieren als erste Mehrparteienwahlen in der Geschichte Mosambiks den Übergang zum Mehrparteiensystem. Der 16-jährige blutige Mosambikanische Bürgerkrieg war zum Zeitpunkt der Wahl gerade zwei Jahre beendet und die Hauptkontrahenten der Wahl waren auch die beiden ehemaligen Kontrahenten des Bürgerkrieges: die Frente da Libertação de Moçambique (FRELIMO), Staatspartei und seit der Gründung des Landes 1975 bis 1992 einzig zugelassene Partei Mosambiks und auf der Gegenseite die ehemalige Guerillaorganisation Resistência Nacional Moçambicana (RENAMO), die sich erst kurz zuvor zur Partei gewandelt hatte. Da mit diesen Wahlen das fragile Ende des Bürgerkriegs bestätigt werden sollte, wurden sie von 2400 internationalen Beobachtern, u. a. von der UN Operation in Mosambik (ONUMOZ), der Europäischen Union, der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) und der Association of European Parliamentarians for Southern Africa (AWEPA) überwacht und für frei und fair befunden. Die Kosten der Wahl wurden auf 249 Millionen US-Dollar geschätzt. Unmittelbar vor der Wahl drohte RENAMO mit einem Rückzug von den Wahlen unter Verweis auf angebliche Vorbereitungen für großangelegten Wahlbetrug durch die Regierung. Die Krise konnte durch Gespräche zwischen RENAMO-Führer Afonso Dhlakama und Geldgebern abgewendet werden.

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