Persischer Korridor
Der persische Korridor war eine Nachschubroute, über die die Vereinigten Staaten während des Zweiten Weltkriegs im Rahmen des Leih- und Pachtgesetzes über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren fünf Millionen Tonnen militärische Ausrüstung und Nachschub durch den Iran in die Sowjetunion transportierten. Die politische Bedeutung des Persischen Korridors reicht weit über die militärische Bedeutung hinaus. Mit der Errichtung dieser Nachschubroute wurden die USA im Iran zum bestimmenden politischen Faktor. Sie übernahmen die Rolle der Briten, die bis zu diesem Zeitpunkt die iranische Politik maßgeblich beeinflusst hatten. Der Persische Korridor führte hauptsächlich als Eisenbahnlinie von Bandar-e Schahpur (heute: Bandar-e Imam Chomeini) am Persischen Golf über Teheran nach Bandar Pahlawi (heute Bandar Anzali) am Südufer des Kaspischen Meeres. Es gab daneben weitere Verkehrsverbindungen nach Norden. Von Bandar Pahlawi gelangten die militärischen Ausrüstungsgüter per Schiff weiter nach Astrachan an der Mündung der Wolga in das Kaspische Meer und von dort aus mit Flussschiffen weiter nach Stalingrad. Der deutsche Angriff auf Stalingrad sollte 1942 den Weitertransport dieser Güter auf der Wolga nach Norden unterbrechen.
Lage von Bandar-e Schahpur, Teheran und Bandar Pahlawi im Iran |