Pfälzische Eisenbahnen
Als Pfälzische Eisenbahnen (vielfach kurz Pfalzbahn) wird die von 1844 bis 1908 bestehende gemeinsame Direktion und Verwaltung aller privaten Eisenbahngesellschaften auf dem Gebiet der Pfalz (Bayern) bezeichnet. Die Eisenbahndirektion befand sich zuerst in der Provinzhauptstadt Speyer und wurde später nach Ludwigshafen am Rhein verlegt.
Die Gesellschaft entstand mit dem Bau der Pfälzischen Ludwigsbahn durch die gleichnamige Gesellschaft. Mit der seit 1855 gebauten Maximiliansbahn wurde die Betriebsführung und Verwaltung der Maximiliansbahn-Gesellschaft ebenfalls übernommen. Die Betriebsführung und Abrechnung für die Neustadt-Dürkheimer Eisenbahn-Gesellschaft (NDE) kam 1862 dazu. Gleiches geschah mit der Gesellschaft der Pfälzischen Nordbahnen, die 1870 die NDE übernahm.
Im Jahr 1869 stimmten schließlich alle Aktionärsversammlungen einer Fusion der Verwaltung zu, wobei die einzelnen Gesellschaften rechtlich selbstständig blieben und getrennte Bücher geführt wurden. Die Aktien der Neustadt-Dürkheimer Gesellschaft wurden zum 1. Januar 1870 von der Gesellschaft der Nordbahnen übernommen. Gleichzeitig erhielten die verbliebenen drei Gesellschaften neue Konzessionen und eine einheitliche Zinsgarantie.
Ab 1905 machte der bayerische Staat sein Vorkaufsrecht geltend. Am 1. Januar 1909 wurde das damals größte private Eisenbahnunternehmen Deutschlands als Königlich Bayerische Eisenbahndirektion Ludwigshafen in die bayerischen Staatseisenbahnen eingegliedert. Mit dem Ende der Monarchie entfiel das Prädikat „Königlich“. Gemäß den Waffenstillstands-Vereinbarungen wurde die Direktion am 4. Dezember 1918 von einer französischen Feldeisenbahnabteilung besetzt.