Piolet d’Or

Der Piolet d’Or (französisch für Goldener Eispickel) ist die wohl bedeutendste Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen im extremen Bergsport. Er wird seit 1991 jährlich von der französischen Zeitschrift Montagne Magazine in Zusammenarbeit mit dem französischen Extremalpinistenverband Groupe de Haute Montagne (GHM) vergeben.

Seit 2009 wird auch ein Ehrenpreis für das Lebenswerk herausragender Alpinisten vergeben. Dieser Preis trägt seit 2012 nach dem ersten Preisträger Walter Bonatti die Bezeichnung Piolet d’Or Lifetime Achievement, Walter Bonatti Award.

Die Jury setzt sich jährlich wechselnd aus prominenten Bergsteigern und Alpin-Journalisten zusammen. Bis 1998 war auch Jean-Claude Marmier, Präsident des GHM, als die Auszeichnung eingeführt wurde, fester Bestandteil jeder Jury.

Nachdem im Zuge der Preisverleihung 2007 Kritik am Vergabemodus und der grundsätzlichen Idee, alpinistische Leistungen mit Preisen zu werten, laut geworden war, wurde die Preisvergabe 2008 ausgesetzt. Auch 2013 gab es Kritik, nachdem die Jury, bestehend aus Stephen Venables, Gerlinde Kaltenbrunner, Katsutaka Yokoyama und Silvo Karo alle 17 nominierten Bergsteiger auszeichneten, die 2012 in sechs erfolgreichen Seilschaften unterwegs waren.

Im Jahr 2023 erhielt mit Paul Ramsden ein Amateurbergsteiger als Erster seinen fünften Piolet d’Or für die Besteigung des Jugal Spire (Dorje Lhakpa II). Ramsden ist vollberuflich tätig und verfügt über keine Social-Media-Präsenz. Die Financial Times schrieb «Ramsden is practically allergic to self-promotion». Ramsden beschränke das Risiko auf das absolute Minimum und sei schon auf mancher Route umgekehrt. Der Preis beeinflusse sein Leben kaum, er unterstütze aber den Piolet d’Or „als ein Instrument, um Ethik und Stil im Bergsteigen zu fördern“.

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