Pirat (Bootsklasse)
Der Pirat, eine 5 m lange Knickspant-Jolle mit 10 m² Segelfläche, wurde im Jahre 1938 von dem deutschen Jollenkonstrukteur Carl Martens gezeichnet, der damit ein Preisausschreiben der Zeitschrift „Yacht“ gewann. Ursprünglich hieß das Boot „10 m² Einheits Jugendjolle“. Der Name „Pirat“ wurde dann in Anlehnung an die amerikanische Gepflogenheit, lyrische Bootsnamen zu wählen, ebenfalls durch ein Preisausschreiben dieser Zeitschrift ermittelt.
Klassenzeichen | |
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Bootsmaße | |
Länge üA: | 5,0 m |
Länge WL: | ca. 4,68 m |
Breite üA: | 1,61 m |
Tiefgang: | 0,20 – 1,05 m |
Masthöhe: | 6,29 m / über Deck: 5,86 m |
Gewicht (segelfertig): | 218 kg |
Segelfläche | |
Segelfläche am Wind: | 10 m² |
Großsegel: | 7,28 m² |
Fock: | 2,72 m² |
Sonstiges | |
Takelungsart: | Slup |
Yardstickzahl: | 110 (GFK) / 112 (Holz mit Alumast) bzw. 116 (Holz mit Holzmast) |
Klasse: | international |
In der Folgezeit wurde der Pirat zum meistgebauten Vollholzsegelboot Deutschlands. Seit den 1960er Jahren wird der Bootsrumpf auch aus Glasfaserverstärktem Kunststoff, in Sandwichbauweise oder aus Sperrholz gefertigt. Nach den Klassenvorschriften sind Boote aus aramid- und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff jedoch verboten.
Durch Neuerungen wie Spinnaker, Alu-Rigg und anderen technischen Finessen wurde das Überleben des Piraten als populäre Bootsklasse bis in die heutige Zeit gesichert. Es wurden bisher allein in Deutschland über 6.000 Boote gebaut.