Pleoptik

Die Pleoptik (pleo-, πλεῖος/πλέως griech.: "voll") beinhaltet eine Reihe von augenheilkundlichen Verfahren, die zur – häufig apparativen – Therapie von funktionaler Schwachsichtigkeit (Amblyopie) eingesetzt werden, gleichwohl in den letzten Jahrzehnten durch die Entwicklung kostengünstigerer und praktikablerer Methoden an Bedeutung verloren haben. Es steht die Bemühung im Vordergrund, durch aktive Stimulation eine verloren gegangene foveolare, zentrale Fixation wiederzuerlangen bzw. herzustellen. Man geht davon aus, dass die physiologische Hauptsehrichtung nicht mehr an die Fovea der Netzhaut (Stelle des schärfsten Sehens) gebunden ist, sondern an einen peripheren Punkt der Retina. Man spricht hier auch von exzentrischer Fixation. Die Foveola ist in dieser Situation durch ein sog. Zentralskotom (Gesichtsfeldausfall) "blockiert", und der Betroffene ist nicht mehr in der Lage, die Stelle seiner höchsten Auflösungsfähigkeit zu nutzen. Hauptziel der Pleoptik ist demnach der Abbau dieses Skotoms und die Assoziation der physiologischen Hauptsehrichtung mit der Foveola bei zentraler Fixation.

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