Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1884
Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten von 1884 wurde von übermäßigen Beschuldigungen und persönlichen Angriffen der Kandidaten überschattet. Am 4. November 1884 gewann der New Yorker Gouverneur Grover Cleveland knapp die Wahl gegen den republikanischen Senator James G. Blaine aus Maine. Er war der erste Demokrat im Präsidentenamt in den Vereinigten Staaten seit der Wahl von 1856, und somit der erste nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg. Die äußerst knappe Wahl wurde möglicherweise durch eine Verunglimpfung in der Endphase des Wahlkampfes entschieden. Während einer republikanischen Wahlkampfveranstaltung bezeichnete ein Redner die Demokraten als Partei von "Rum, Romhörigkeit und Rebellion" – übermäßiger Alkoholismus und Loyalität gegenüber dem Papst statt gegenüber der eigenen Nation waren typische Vorwürfe gegenüber katholischen Einwanderern aus Deutschland und Irland, die neben den Bewohnern der Südstaaten das Wählerpotenzial der Demokratischen Partei ausmachten. Dieser Fauxpas kostete Blaine viele Stimmen von katholischen und irischen Wählern und brachte ihn um die entscheidenden Wahlmännerstimmen im Bundesstaat New York.
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25. Präsidentschaftswahl | |||||||||||
4. November 1884 | |||||||||||
401 Wahlleute | |||||||||||
Demokratische Partei | |||||||||||
Grover Cleveland / Thomas Hendricks | |||||||||||
Wahlleute | 219 | ||||||||||
54,6 % | |||||||||||
Stimmen | 4.914.482 | ||||||||||
48,9 % | |||||||||||
Republikanische Partei | |||||||||||
James G. Blaine / John A. Logan | |||||||||||
Wahlleute | 182 | ||||||||||
45,4 % | |||||||||||
Stimmen | 4.856.905 | ||||||||||
48,3 % | |||||||||||
Wahlergebnisse nach Bundesstaat | |||||||||||
20 Staaten Cleveland/Hendricks |
18 Staaten Blaine/Logan | ||||||||||
Gewähltes Electoral College | |||||||||||
Electoral College: | |||||||||||
Präsident der Vereinigten Staaten | |||||||||||
Der bisherige und noch relativ populäre Amtsinhaber Chester A. Arthur bemühte sich zunächst um die Nominierung der Republikaner, betrieb jedoch keinen aktiven Wahlkampf. Grund dafür war seine Gesundheit.
Als unabhängige Kandidatin trat die Frauenrechtlerin Belva Ann Lockwood an.