Prekmurisch
Prekmurisch (Eigenbezeichnung Prekmürščina, Prekmürski jezik, slowenisch Prekmurščina) ist eine slowenische Mundart. Prekmurisch wird von ca. 110.000 Menschen im zu Slowenien gehörenden Prekmurje (Übermurgebiet) und in Ungarn rund um Szentgotthárd gesprochen. Weitere Sprecher leben unter anderem in Österreich, Deutschland und den USA.
Prekmurisch (Prekmürščina, Prekmürski jezik, Prekmurščina) | ||
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Gesprochen in |
Slowenien (Prekmurje), Ungarn (Komitat Vas), Österreich (Burgenland); Auswanderer in Kanada und den USA | |
Sprecher | 110.000 | |
Linguistische Klassifikation |
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Bereits im 18. Jahrhundert entstand eine prekmurische Literatursprache. Das 19. Jahrhundert brachte auch eine eigene wissenschaftliche Literatur hervor. Die im heute zu Slowenien gehörenden Gebiet erst 1919 von der slowenischen Standardsprache abgelöst wurde. Im Jahr 1920 erneuerte József Klekl die prekmurische Literatursprache. Diese Sprache wurde in der Kirche, im Journalismus und anderen Publikationen verwendet. Auch die Schriftsteller aus Prekmurje und dem slowenischsprachigen Gebiet Ungarns, wie Feri Lainšček, Milan Vincetič, Milan Zrinski, Miki Roš, Jože Ftičar, Ferenc Mukics, Károly Holecz, schrieben in Prekmurisch.
Zwischen dem Standardslowenischen und dem Prekmurischen bestehen große Unterschiede in Lexik, Morphologie und Phonetik. Bis 1919 war Prekmurisch im Sprachgebiet Unterrichtssprache in den Schulen, bis 1945 wurde es teilweise in der Presse verwendet.