Proprietarismus

Proprietarismus (frz. propriétarisme von propriété, Eigentum bzw. propriétaire, Eigentümer) ist ein durch den französischen Ökonomen Thomas Piketty bekannt gewordener Begriff für ein politisch-ökonomisches System, das die Ungleichheit der Vermögen vergrößert, sowie eine Ideologie, die auf Eigentumsrechte fixiert ist, diese Ungleichheit fördert und ethisch-moralisch rechtfertigt. Nach Piketty hat sich die Welt seit den 1990er Jahren hin zu einem „hyper-inegalitären“ Zustand entwickelt, einem Zustand maximaler Vermögensungleichheit, wozu Steuer-, Erbschafts- und Aktienrecht sowie der Wegfall der Systemkonkurrenz und der Niedergang der Arbeiterbewegung beigetragen haben, neuerdings auch die Vermögenspreisinflation infolge des Zinsverfalls nach der Finanzkrise 2008. Diese Entwicklung werde durch eine Quasi-Sakralisierung des Eigentums als unantastbares Verfassungsgut gefördert: Auch durch demokratisch legitimierte Mehrheitsentscheidungen solle es nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt möglich sein, staatlich auf das private Vermögen und Einkommen zuzugreifen.

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